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■ Kaum zu glaubenMAK-Werte für Staub zu lasch

Die MAK-Werte für die maximale Arbeitsplatzkonzentration staubförmiger Substanzen müssen vermutlich weiter gesenkt werden: Die im Bronchialtrakt wirksame Dosis strahlender und unlöslicher toxischer Teilchen soll mindestens 20- bis 60mal höher sein als bislang angenommen wurde. Das legen Untersuchungen des Frankfurter Instituts für biophysikalische Strahlenforschung nahe, die dessen Direktor, Dr. Willi Stahlhofen, jetzt auf einer Fachtagung vorstellte.

Bislang nahm die Forschung an, daß die mit der Atmung aufgenommenen Staubteilchen innerhalb von 24 Stunden weitgehend aus den Atemwegen verschwunden sind. Für Partikel von der Größe eines Sandkorns hält Stahlhofen dies auch immer noch für zutreffend. Für Staubkörnchen allerdings, die kleiner sind als sechs Mikrometer (millionstel Meter), gelte dies nicht. Etwa die Hälfte dieser Mini-Partikel, so vermutet Stahlhofen, verbleibe länger als einen Tag im Körper und werde erst nach zwei bis vier Wochen vollständig ausgetrieben. Somit hätten sie wesentlich länger Zeit, für Irritationen zu sorgen.

Stahlhofen meint, daß die Erkenntnisse seiner Wissenschaftlergruppe insbesondere für die Festsetzung der Belastungsgrenzen am Arbeitsplatz bedeutend seien. Die „Staub-Gruppe“ der MAK-Kommission, der Stahlhofen angehört, habe einige Werte schon angepaßt. Weitere müßten folgen. Man dürfe sich nicht länger nur an der Konzentration gefährlicher Substanzen orientieren, sondern müsse sie zusätzlich auch noch nach der Teilchengröße beurteilen.

Auch die ICRP (International Commission on Radiological Protection) habe die Erkenntnisse des Frankfurter Instituts bereits in ihr Berechnungsmodell für die Dosis inhalierter langlebiger Radionuklide einfließen lassen. mok

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