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Kassen wollen Meldepflicht

The­ra­peu­t*in­nen sollen freie Therapieplätze melden

Wegen langer Wartezeiten in der Psychotherapie fordern die gesetzlichen Krankenkassen eine schnellere Terminvergabe an Betroffene. So müssten Psy­cho­the­ra­peu­t*in­nen verpflichtet werden, freie Behandlungskapazitäten zu melden, fordert der GKV-Spitzenverband. „Wir haben keinen Mangel an Psychotherapieplätzen. Aber gerade schwer psychisch Kranke haben Probleme, einen Therapieplatz zu finden“, sagte die stellvertretende Chefin des Verbands, Stefanie Stoff-Ahnis, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Der Verwaltungsrat des Verbands hat dazu ein Positionspapier beschlossen, über das der RND zunächst berichtet hatte. Darin betont der Verband den großen Hilfebedarf: „Psychische Erkrankungen haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einer relevanten gesundheitlichen Herausforderung entwickelt.“ Jährlich sei etwa jeder vierte Erwachsene von einer psychischen Erkrankung betroffen. Nur die wenigsten bekämen aber sofort einen Therapieplatz.

Gerade schwer psychisch Erkrankten sei „es nicht zuzumuten, alleine einen Therapieplatz ohne direkte Hilfe und unterstützende Orientierung zu suchen“, sagte Stoff-Ahnis. Die Terminservicestellen sind jetzt schon per Gesetz verpflichtet, innerhalb von vier Wochen Termine für die psychotherapeutische Sprechstunde zu vermitteln. 2023 wurden allerdings mehr als die Hälfte der Anfragen nicht oder nicht fristgerecht vermittelt. (dpa)

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