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Kasse oder Lehm

■ Kampnagel und Lehmbauten jetzt im Streit über die Halle 29 als Interimsquartier

Der Konflikt zwischen den Lehmbauten und Kampnagel über den weiteren Verbleib der Künstler auf dem Gelände kommt in die heiße Phase. Nachdem ein Runder Tisch mit Bezirkspolitikern Anfang Juli die Aufschiebung der bereits ausgesprochenen Kündigung auf Ende September durchgesetzt hat, ist dem Lehmbauten-Hauptaktivisten Nepomuk Derksen von der Kampnagel-Leitung nun die Halle 29 als Interimsquartier angeboten worden. Derksen sieht darin allerdings nur den Versuch, die Lehmbauten auf diesem Weg zu vertreiben, da er die dort anfallenden Kosten nicht bezahlen könne. Die Lehmbauten hatten bisher für ihren 240 qm großen Raum lediglich 50 Mark bezahlt. In der neuen Halle, die frühestens in zwei Jahren abgerissen wird, wenn bis dahin die Randbebauung von Kampnagel beschlossen und begonnen ist, müßte Derksen zwar nur Heizung und Strom zahlen. Aber bereits dies würde ihn finanziell überfordern, so Derksen zur taz. Außerdem hält er die Halle für asbestverseucht. Ein vom Geschäftsführer Jack Kurfeß bestelltes Gutachten, das dem widerspricht, hält Derksen für nicht ausreichend.

In das bisherige Gebäude plant Kampnagel die Verlagerung der Hauptkasse, die vorerst in Containern untergebracht wird. Außerdem hält der künstlerische Leiter Res Bosshart die Lehmbauten nicht für in sein Gesamtkonzept integrierbar. Sollte Derksen bis Ende des Monats dem Umzug nicht zustimmen, droht die Räumung. tlb

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