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Karriere, Kinder und EheMacht mal, Supermädels

Schwangere Ministerinnen, die ihre Kinder eher so nebenbei zu kriegen scheinen, erzeugen Rollendruck für normale Frauen. Da gilt es, cool zu bleiben.

Karriere, Kinder, Ehe und dabei noch toll aussehen - kein Problem, es ist das Modell der Zukunft. Wirklich? Bild: dpa

BERLIN taz | Jetzt also auch die Familienministerin. Das musste sein: Mit (noch!) kleinem Bauch schreitet Kristina Schröder durch das Parlamentsgebäude. In den Medienberichten sind darunter die Fotos anderer Politikerinnen zu sehen, die gleichfalls Kinder bekamen und damit nicht von der öffentlichen Bildfläche verschwanden: SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die französische Exministerin Rachida Dati, die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón, die Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin (FDP).

Na also, geht doch! lautet die Botschaft dieser Bilder. Karriere, Kinder, Ehe und dabei noch toll aussehen - kein Problem, es ist das Modell der Zukunft. Während früher Frauen aus der Öffentlichkeit, besonders aus der Politik, ins Private verschwanden, wenn sie Kinder gebaren, haben sich die Dinge umgekehrt. Die Mutterschaft von Politikerinnen, die Frage, wie sie Karriere und Kinder vereinbaren, wird öffentlich verhandelt.

Die neuen Superfrauen in der Politik verkörpern dabei eine Art Three-in-One-Paket, wo Karriere, Mutterschaft und Liebesglück strahlend verschmelzen. Das Problem ist nur: Bei normal nichtprominenten Frauen erzeugen diese Biografien Schwindelgefühle. Denn die allermeisten Frauen können diese Verkoppelung gar nicht leisten.

Verkörpern die neuen Vorbilder also feministischen Fortschritt? Oder gaukeln sie etwas vom erfolgreichen Frauenleben vor, während Millionen von Geschlechtsgenossinnen sich weiterhin durch die übliche weibliche Opferkombi kämpfen mit unterbezahlten Berufen, unzuverlässigen Lebenspartnern, einem schwierigen Scheidungsrecht und drohender Altersarmut? Zeigt sich hier nur eine neue Form der Elitebildung unter Frauen? Oder sollten wir neidlos erkennen, dass es einfach toll ist, wenn Politikerinnen eben alles schaffen: Erfolg, Kinder, Beziehung?

Dass die Sache unter feministischen Gesichtspunkten eher skeptisch zu betrachten ist, zeigt sich an der bildhaften Inszenierung der neuen Vereinbarkeit. Super sehen sie aus, die Schwangeren und erfolgreichen Promimütter. Schön, sportlich, strahlend, energiegeladen. Und schon kurz nach der Geburt laufen sie wieder rank und schlank durch die Gegend, so wie Frankreichs Exjustizministerin Rachida Dati. Man muss es ja nicht so weit treiben wie die Schauspielerin Nicole Kidman, die ihr jüngstes Kind gleich von einer Leihmutter austragen ließ, angeblich auch, um ihre Figur nicht zu ruinieren.

Die ganze Fitness der Mütter, alles, was vordergründig so körperbetont daherkommt, ist in Wirklichkeit Ausdruck von Körperfeindlichkeit: Eine Schwangerschaft ist kein Fitnesstest, wo nur diejenigen auseinanderwabbeln, die leider nicht über ein festes Bindegewebe und keinen Sportsgeist verfügen, also irgendwie undiszipliniert leben. Eine Schwangerschaft ist ein einschneidendes Körpergeschehen. Da hängt sich ein zweiter Organismus an die Mutter dran und nistet sich ein. Da wird gedrückt, geschoben, später dann gesaugt und gesabbert. Es hat schon seine Gründe, warum dieses Geschehen eigentlich immer ein Privates, Intimes war.

Als Ideal in der Öffentlichkeit gilt aber immer noch der feste, tatkräftige Körper, auch in der medialen Inszenierung der Mutterschaften der neuen weiblichen Elite. Das Weiche, Depressive wird geleugnet, ist tabu. Nur mal als Beispiel: Hat schon mal jemand öffentlich erörtert, wie es eigentlich Bundeskanzlerin Angela Merkel schafft, neben ihrem Amtsstress die Wechseljahre zu bewältigen, in die Frauen unweigerlich jenseits des 50. Lebensjahres geraten? Ein Outing, in dem die Kanzlerin der Springer-Presse ihr Geheimrezept gegen Hormonabfall, Schwitzattacken und Abgeschlagenheit verriete, wäre ein Auflagenerfolg und der GAU für die Kanzlerin.

Stattdessen geistert der Anspruch an Superfitness der Frauen durch die Medien und verschärft sich noch, wenn die Mutterschaft als Testprogramm für körperliche und zeitliche Disziplinierung dazwischenfunkt. Familienministerin Schröder (CDU) ließ der Bild ausrichten, sie werde in der gesetzlichen Mutterschutzzeit von 14 Wochen zwar aussetzen, ihr Amt wolle sie aber nicht ruhen lassen, sondern von daheim weiterführen.

Das Bild der stillenden Ministerin, die nebenbei noch Akten gegenzeichnet, Geschäftstelefonate führt und ihr Baby dann wieder abgibt an die Nanny - dieses Elitemodell hat auch etwas Ätzendes für Frauen, die eigentlich ein anderes Leben führen möchten oder diesen Lebensstil gar nicht finanzieren können.

Sie können sich kein Vollzeitkindermädchen leisten und haben vielleicht auch nicht die Nerven für so eine Existenz. Vielleicht wollen sie mehr Zeit mit ihrem Baby verbringen, das Kleine durch den sonnigen Park schieben und die ersten Jahre in Teilzeit arbeiten. Die Zeit mit einem Kind macht nur ein Fünftel der mütterlichen Lebenszeit aus. Es ist sinnvoll, diese Jahre auszukosten.

Dem Rollenstress durch die neuen Supermädels kann man also cool begegnen - Familienministerin Schröder kann bewundert, muss aber nicht beneidet werden. Sie kann es sich politisch kaum leisten, ihr Amt nun aus familiären Gründen hinzuschmeißen, nach dem ganzen Gerede auch in der Union über die tolle Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Schwach sähe sie auch aus neben der Vorgängerin, Kollegin und siebenfachen Mutter Ursula von der Leyen (CDU).

Doch es gibt interessante Verschiebungen: SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, Mutter einer Tochter, kündigte an, dass ihr Mann, ein Kunsthistoriker, hauptsächlich die Betreuung der Neugeborenen übernehmen werde. Karrierefrauen brauchen häusliche Männer, die sich in dieser Rolle nicht klein fühlen. Zu Supermädel passt ein neuer Typ von Supermann. Stützend, eher unsichtbar. Auch eine künftige Spezies.

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51 Kommentare

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  • W
    Wiesoweshalbwarum

    Schön für die Politikerinnen, wenn sie Kinder bekommen. Mutter sein ist wunderbar. Und Mütter sollten Aussicht auf (wirkliche) Berufstätigkeit haben. Was für Männer gilt, ist auch für Frauen legitim. Soweit das Wunschdenken. Aber wie sieht die Praxis aus? Welche Bedingungen finden (Familien)Menschen auf dem Arbeitsmarkt vor? Wer nicht nur lebt um zu arbeiten, also nicht tendenziell bereit ist seinem Beruf alles unterzuordnen bis zur Erschöpfung, hat doch schon schlechte Karten. Bei Niedriglöhnen, Zeitarbeit, befristeten Verträgen, Gewinnmaximierung,(Konkurrenz)Druck und Austauschbarkeit von Arbeitskräften sind die Super-Frauen nicht ausschlaggebend. Denn sie bilden eine absolute Minderheit. Die Konsequenz für's Kinderkriegen ist in der Regel beruflicher Abstieg für Mütter. Es sei denn sie hat ein Spitzengehalt und gibt ihr Kind am besten direkt nach der Entbindung in Fremdbetreuung. Bei Teilzeitarbeit ist das Gehalt doch meistens ein Taschengeld und die Frauen DÜRFEN wenigsten arbeiten gehen und an der Berufswelt am Rande teilhaben. Motivationsansagen wie: Ihr schafft das schon, strengt euch eben mehr an! gehen komplett an der Realität vorbei.

    Trotzdem erfreulich für die "Super-Frauen" wenn sie eine Perspektive haben.

  • W
    wiewardasnoch

    "neuer Typ von Supermann. Stützend, eher unsichtbar" das sind also Supereigenschaften? dazu passend dann bitte aber auch die Annerkennung der entsprechenden Superfrau

  • A
    Andrea

    Ich hoffe, die Autorin hatte von der taz lediglich den Auftrag bekommen, zu Gunsten einer "tollen Leserdiskussion" einen Artikel mit einem solchem Tenor zu schreiben. Anders kann ich mir den Neid und die Gehässigkeit in dem Text nicht erklären.

     

    Zum einen sind es doch genau die Akademikerinnen, die immer weniger Kinder bekommen zugunsten ihrer Karriere. Die werden daheim auch keine Hausmänner haben sondern Gatten, die ebenfalls an ihrer Karriere basteln und natürlich wird von denen auch keiner den eigenen Job hinwerfen und sich damit womöglich langfristig beruflich schaden wollen. In der Tat wäre Frau Schröder gerade für diese Paare ein Beispiel, dass trotz Karriereposten das "Wagnis Kind" eingegangen werden kann.

     

    Zum anderen hätte ich nie erwartet, dass gerade die taz derart Reaktionäres von sich gibt, plötzlich nur noch die Kinderbetreuung durch die Mutter und niemand anderen gutzuheißen. Ist es das, was der Feminismus zum Ziel hatte? Frauen zurück an den Herd? Verrückt. Und peinlich.

     

    Und letztlich: Es ist im Grunde völlig egal, wie Familie Schröder ihre Kinderbetreuungsfrage löst. Irgendwer wird immer meckern. Und genau DAS zeigt, dass die Emanzipation von Frauen längst nicht in den Köpfen der Gesellschaft angekommen ist - nicht mal bei der taz. Wenn selbst die taz es nicht fertig bringt, individuelle Entscheidungen bezüglich der Lebensplanung von Frauen und ihren Familien zu respektieren ohne nachzutreten bzw. Anforderungen zu stellen, wer dann...?

     

    Von mir für Familie Schröder alles Gute und dass sie ihr Leben mit Baby so organisiert bekommen, dass es der Familie Schröder (!) gut tut.

  • DP
    Daniel Preissler

    Danke, Frau Dribbusch, für die ehrliche Vorstellung ihres Eva-Prinzips. Glücklicherweise dürfte es jedoch durchfallen. Und Sie werden auch wieder bessere Tage erwischen.

    Grüße, DP

  • US
    Ursula Schauer

    Uiiih – da hieß es aber aufgepasst und schnellstens reagiert! Da bekommen gleich zwei Spitzenpolitikerinnen im Amt Nachwuchs, eine noch dazu eine Konservative! Das ist, zugegeben, schon recht dreist. Denn das droht einem/r die Argumente für unsere Leidens- und Opferrolle unter den Füßen weg zu ziehen. Da muss sofort eingehakt werden und gleich im Fettgedruckten festgehalten werden, dass durch solche Hinterlist neues Ungemach droht für die „normale Frau“, auf die damit nämlich „Rollendruck“ ausgeübt wird.

    Huch? Ich habe bisher immer brav geglaubt, einer der Gründe für zu wenig Frauen in Führungspositionen wäre der Mangel an Vorbildern, und deshalb als "normale" Frauenbeauftragte emsig daran gearbeitet, zur Familienverträglichkeit des Berufs auch in höheren Etagen beizutragen. Nun sollen wir hier eines Besseren belehrt werden, nämlich, dass die Vorbilder, die sich da mittlerweile vereinzelt etablieren, bitte um Gotteswillen nicht ernst genommen werden sollen.

    Ach ja, die armen Hascherln (die „normalen Frauen“ meine ich), es bleibt ihnen wirklich nichts erspart! Erst werden sie jahrelang dem Rollendruck der braven Hausfrau ausgesetzt, dazu von der dominierenden Männerwelt unterdrückt. Kaum erodieren die Männerdomänen etwas, da kommt der Druck - schwupps - von der anderen Seite. Und da wir armen Hascherln ja nun mal weiterhin un-selbstbestimmt vor uns dümpeln, bleibt – ja eigentlich bleibt da gar kein so richtiger Ausweg.

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, im Netz zu recherchieren, welche Frauen in den letzten Jahren in höheren oder hohen politischen Ämtern Kinder bekommen haben. Es sind eine ganze Menge, darunter „schöne“, „strahlende“, „sportliche“, „ranke“, …, als auch fülligere Frauen mit eher herben Zügen; halt das normale Spektrum. Also wozu der Aufschrei? Ich glaube, hier geht es um etwas ganz anderes.

    Ich habe mal versucht, den Artikeln mit der Vorstellung zu lesen, er sei von Eva Herrmann verfasst. Es ging unglaublich gut! Die Message ist ja genau die gleiche wie bei E.H.: Liebe junge („normale“) Frauen, lasst die Finger von dem Quatsch mit der Karriere. Das ist nur was für „Supermädels“, Ihr selbst macht Euch nur unglücklich mit diesem Druck. Das impliziert: Bleibt, wenn überhaupt, bei den etabliert frauentypischen Berufen, da ist der Stress minimal und ihr müsst auch nicht schön (etwa so wie Frau Merkel?) aussehen.

    Ich schätze die Taz im Großen und Ganzen sehr. Aber die ganze Frauen-, auch zum Teil die Familienthematik ist bei Euch wirklich echt grenzwertig. Würde meine Tochter nicht ohnehin keine Taz lesen, würde ich ihr mittlerweile von der Lektüre abraten. Im Ernst, liebe Taz, ich finde diesen Artikel nicht etwa lächerlich, sondern brandgefährlich.

    Wissenschaftlerin in mittlerer Leitungsebene*), 60, Mutter und Frauenbeauftragte. *)Für eventuell damit ausgeübten Rollendruck bitte ich ausdrücklich um Verzeihung.

  • W
    Wolfgang

    Typisch Ministerin, nimmt wieder eine Aufgabe an, die aber nicht unter 9 Monaten gelöst wird.

  • V
    vic

    Mal ein Beitrag von einem, der nichts dabei finden kann, wenn Frauen Kinder kriegen.

    Unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit.

    Aber: Wer meint er müsste sich über Frau Nahles auslassen, der sollte das dumme Geschwätz über Frau Schröder auch aushalten.

  • GF
    Gerda Fürch

    Gutes Thema. Aber!

     

    Leider ist für die Familienministerin und für die Arbeitsministerin die Gleichstellung von Frau und Mann bei der Bezahlung der Arbeitsleistung, nämlich bei gleicher Qualifikation und gleicher Leistungsfähigkeit, kein Thema auf der Tagesordnung und auch nicht für die Richtungspolitik. In Deutschland gibt es im Vergleich mit anderen europäischen Staaten immer noch den Unterschied von 23,8 %. Warum?

     

    Die Geburt, die Betreung und die Erziehung eines Kindes bis zur Volljährigkeit wirkt heutzutage stark verändernd auf eine Ehe, eine Lebensgemeinschaft oder eine langjährige Beziehung ein, auch bei einem Wunschkind.

     

    Der Knackpunkt in einer Ehe, Lebensgemeinschaft oder langjährigen Beziehung ist auch die "Midlife Crises" des Mannes und nicht so sehr die "Wechseljahre" der Frau.

  • J
    Jochen

    Holla, der Artikel ist erst von heute und hat schon über 40 Kommentare. Wahnsinn, wie das Thema die Gemüter erregt, da können ja selbst die Artikel zum Thema Islam kaum mithalten.

     

    Ich denke, man kann das gelassener sehen. Klar haben die meisten Frauen schon rein finanziell nicht dieselen Möglichkeiten wie Ministerinnen.

    Aber dass diese als neues Rollenmodell hingestellt werden, scheint mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

     

    Die Dinge ändern sich nun mal - leider - langsam.

    Im Vergleich zu vor 20 und sogar zu vor 10 Jahren ist es etwas Neues, dass man während seiner Amtszeit ganz selstverständlich Mutter werden kann. is vor kurzem gab es ja noch nicht einmal genug weibliches Spitzenpersonal als dass da mit Testfällen in dieser Richtung überhaupt zu rechnen gewesen wäre.

     

    Dass sich das geändert hat, darf man reinen Gewissens toll finden.

    Man muss sich auch einfach mal über Erreichtes freuen können.

     

    Und dass das nur geht, wenn sich genug andere Erwachsene an der Erziehung beteiligen, spricht sich ja vielleicht auch noch rum. Auch dass das Ehepaar Nahles hier mit gutem Beispiel vorangeht, hätte man sich mal zu Kohlzeiten vorstellen sollen.

    Darf man ebenfalls einfch mal toll finden.

     

    Viel wichtiger scheint mir hier wieder das in der Regel geringere Einkommen von Frauen zu sein. Insbesondere alleinstehende Frauen müssen sich die Betreuung erstmal leisten können.

    Sie müssen sich auch erstmal leisten können, währen der Elternzeit mut nur 67% netto auskommen zu müssen, wenn das Einkommen bereits am unteren LImit ist, scheitert die Entscheidng fürs Kind evtl bereits daran. Und wenn nicht, ist die Frau ne asoziale Schlampe, die auf Kosten der Allgemeinheit lebt.

     

    Also die kulturellen Leitbilder scheinen mir hier keineswegs das größte Problem zu sein. Im Gegenteil, die entwickeln sich in eine gute Richtung. Einfach mal 20 Jahre zurückdenken, dann sieht das ein Blinder.

     

    Nur, dass man es sich finanziell leisten können mss, diesen Leitildern zu entsprechen, dass müsste halt viel mehr betont werden, sich viel mehr rumsprechen. Und dass es eine verdammte Selbstverständlichkeit sein sollte, dass sich das jeder leisten kann.

    Die Gesellschaft sollte es als eine ihrer vornehmsten Aufgaben ansehen, das sicherzustellen.

    Stichworte Mindestlohn, Gleichheitsgrundsatz, bedingungsloses Grundeinkommen usw.

  • G
    G.Teska

    Artikel und Kommentare amüsieren. Was geht es uns an, wie Frau Schröder ihr Leben gestaltet. Laßt die Frau in Ruhe und kümmert Euch um Eure eigenen Probleme, von denen viele hier genug zu haben scheinen.

    Kinder brauche Eltern, die sie lieben und sich genug Zeit nehmen. Berufserfolge sind da sekundär.

  • G
    grafinger

    Gab es in Deinem Ressort, liebe Barbara, keine wichtigeren Themen zum Ausfüllen der noch leeren Spalten? Oder zumindest welche von denen Du etwas verstehst?

    Da schwafelst Du um Dich herum und vergisst, dass auch die Grünen Frauen damals stillend im Parlament saßen.

    Und dass Partnerschaft (für Dich "Liebesglück"), Kinder und Beruf zumindest in der DDR leicht unter einem Hut zu bringen waren übersiehst Du ganz.

    Wir in den gebrauchten Bundesländern müssen uns da schon organisieren:

    Omas und Opas sind mehr als 300 Kilometer entfernt, Ganztages-Kitas gibt es nicht, Tagesmutter können wir uns nicht leisten und für ein Au Pair ist die Bude zu klein.

    Und doch läuft es ganz gut, auch wenn meine Frau ab 5.00 und ich ab 7.00 bis in den späten Abend ausser Haus sind. Der "Supermann" bin ich sicher nicht, aber offenbar trage ich auch zum Gelingen des Systems bei. Also verschone uns und die anderen DILOKs (="Double income with lots of kids") mit dem Gelaber über die "feministische Seite" und den "Reichen, die sich die Betreuung leisten können". Es gibt halt noch Frauen, die den Hintern hochbekommen und auch noch ihren Partner bei Bedarf in selbigen treten können. Und offensichtlich hat mich eine von denen geheiratet.

  • AH
    Aus Haching

    Also Frau Schröder ist irgendwie unsolidarisch, weil sie als Ministerin ein Kind bekommt. Weil ja nicht alle Frauen über die Möglichkeit verfügen.

     

    Aber was sind denn die Alterantiven? Entweder kein Kind bekommen oder nicht mehr Ministerin sein.

     

    Will das TAZ ernsthaft behaupten, dass das bessere Alternativen sind? Wenn ja, dann hat es die TAZ geschafft, die Union konservativ zu überholen. Gratulation!

  • C
    cool_bleiben

    ehrlich gesagt: ich fühle mich kein bisschen unter druck gesetzt, weil ich keinen bock auf ein heteronormativ strukturiertes kleinfamilienleben habe und auch nie hatte.

     

    @überflüssiges

    ich habe ein großes, heißes herz ....

  • B
    Überflüssiges

    Frau Dribbusch, sie sollten es eigentlich wissen:

     

    Wer cool bleibt, wird irgendwann erfrieren. Und genau so sieht diese kaputte Gesellschaft eben auch aus. Eiskalt. Und manche sind noch stolz darauf.

  • L
    Lukas

    Das ist doch Frau Schröders Privatangelegenheit ob sie ein Kind bekommt. Ebenso ist es ihre Privatangelegenheit wie sie das Kind groß kriegt. Das ist alles genauso privat wie die Frage ob das Kind überhaupt von Ihrem Mann ist, wo sie doch soviel herumkommt.

    Solche Boulevard Themen erwartet man in einem anderen Typ Zeitung, das heißt dass sie nicht interessant wären.

  • VB
    vera boehmer

    frau schröder ist in den "geldadel" hineingeboren, hat sich "ihre" doktorarbeit erkauft und hat sicher nicht nur am "arbeitsplatz" dienstboten, die ihr zuarbeiten. sie lebt wahrscheinlich in jeder hinsicht auf kosten anderer - vor allem von unser aller steuergeld, denn mit "ehrlicher" arbeit wäre diese frau wohl nicht so "weit" gekommen. sie muss nur gelegentlich in kameras lächeln, vom blatt ablesen und aufpassen, dass sie nicht zu viel dummes zeug redet. mir tun nur die kinder dieser luxusgören in ihren parallelwelten leid!

  • MN
    my name (female)

    Irgendwie finde ich den Artikel merkwürdig...warum sollte Frau S. Frauen unter Druck setzen? Weil sie Kind und Beruf vereinbart?

     

    Das machen Millionen von Frauen schon immer.

     

    Ich hab das als alleinerziehende Mutter auch gemacht (und zahle noch Unterhallt), war anstrengend, ja...hab mir auch manchmal gewünscht Ehefrau eines gut verdienenden Mannes zu sein und dolce vita zu machen...das war aber selten.

     

    Alos, in dieser Gesellschaft wird Anstrengung verteufelt..aber nur wer sich anstrengt weiss, was er leisten kann und stolz auf sich sein!

     

    Alle Eltern, die sich gut um ihre Kinder kümmern können stolz sein, egal ob mit mehr oder weniger Anstrengung!

     

    P.S. Erfahrung aus Beobachtung, Mütter die sich über ihre Kinder definieren, die richten häufig ganz schönen Schaden an (Väter auch!)

  • FA
    Faschistoide Ansichten

    Ich schlage also als logische Folge des Artikels eine Schwangerschaftsanfrage weiblicher CDU-Abgeordneter bei emanzipationsaktiven Taz-Journalistinnen vor, damit sich Letztere nicht unter Druck fühlen. Ironie aus. Frauen in die persönliche Familienplanung reinzureden war bisher ein Privileg der Nationalsozialisten. Kinder für den Führer. Bei Kindererziehung und Kinderbeaufsichtigung inklusive Schulung haban sich dann die demokratischen Sozialisten in der DDR angeschlossen. Jetzt also beides. Kitazwang inklusive interkultureller Schulung und Kinder nur wenn es ideologisch passt. Meine Herren ich dachte nie so faschistoide Freiheitseingriffe in das Leben von Frauen gerade in der Taz zu lesen. Das auch noch im Namen der Emanzipation. Klingt für mich allerdings neben politischem Hass auch Neid und Stutenbissigkeit durch oder täusche ich mich da?

  • E
    Erzpäpstin

    1. Ich möchte jetzt auch über jeden Abgeordneten einen so 'tollen' Artikel lesen, der nebenbei Vater wird. :))

     

    2. Partnerschaft resp. Ehe, Kind, der Wunsch zu arbeiten und auch noch Zeit für sich zu haben ... das sind schon spannende Herausforderungen. Sicher und unbestritten geht mit dem nötigen finanziellen Hintergrund vieles deutlich einfacher.

     

    3. Jede Frau, die sich dadurch (leider) unter Druck gesetzt fühlt, ist möglicherweise sehr 'am Außen' orientiert. Frauen ... wo ist euer Selbstwertgefühl? Was seit ihr euch selbst wert?

     

    4. Diesbezüglich erlebe ich in den letzten 15 Jahren bei vielen meiner Studentinnen eine emanzipatorische Regression: Äußerlichkeiten und Wirkung sind wichtig, sich Kleinmachen, mädchenhaftes Auftreten in Gestik und Mimik, enorme Unsicherheit im Auftritt, Fassadenhaftigkeit ... etc. Woher kommt das? Ich selber bin Jahrgang '66 und durfte mir eine gesunde emanzipatorische Haltung und Position erarbeiten. Es schmerzt fast, diese 'Rück-Entwicklung' zu beobachten ...

  • B
    Bernie

    Dann schaffen Schröder und von der Leyen es eben mit Nanny, ihre männlichen Kollegen bewältigen Kinder ja auch mit einer Hausfrau sie putzt, kocht und erzieht. Eine Nanny soll da weniger elegant sein?

    Warum sind Frauen eigentlich immer so konsequent neidvoll? Nur weil ihr eure Jobs für einen Mann und ein Kind geopfert habt, muss es doch nicht auch jede andere tun. Hausfrauen...zu nichts zu gebrauchen.

     

    Euer Bernie

  • WS
    W. Schmidt

    Liebe taz,

     

    hier schießt du eindeutig über's Ziel hinaus. Frau Schröder taugt ganz sicher nicht als Vertreterin eines neuen Frauenbildes und setzt abslout niemanden unter Druck. Jemand der sich als inkompetent auf seinem Platz gezeigt hat, wird sowieso nie wirklich ernstgenommen werden.

     

    Liebe Grüße.

  • O
    Optimist

    Liebe Autorin, liebe Kommentatoren,

     

    wie kommt es, dass auf der einen Seite immer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefordert wird und dann - sobald es vorgelebt wird - darübr lamentiert, dass "die normale Frau" dass doch gar nicht schaffe.

     

    Was jetzt?

     

    Wollen Frauen Kinder und Beruf vereinigen, oder wollen sie einfach nur sagen - "Ha! Jetzt hab ich ein Kind, macht mir mal alle mein Leben so einfach, dass ich keine Probleme habe - und wehe jemand meckert, dann gehe ich zur TAZ und lasse einen bösen Artikel schreiben!"

     

    Ich finde es äußerst bedenklich - wenn nicht sogar diskriminierend - Frauenquoten einzufordern um dann hinterher bei möglichen Geburten auch noch das Maximum aus dem Arbeitgeber (egal ob privat oder öffentlich) herauszupressen.

    Ich selbst bin ein Mann, der nach seinem Studium (vorher schon Ausbildung und gearbeitet) einen gescheiten Job finden möchte. Da wird ERWARTET, dass man für den Betrieb da ist und nicht nach 3-4 Jahren kündigt, weil dann erst ein Akademiker sich anfängt zu ammortisieren.

    Wenn diese Sache Frauen beachten ist ein Kind kein Problem! Dann kann man sehr wohl mit dem Chef sprechen und das Kind planen; denn eine gute, jung und karriereorientierte Mitarbeiterin, die trotzdem eine Familie gründen möchte ist durchaus erwünscht, nur muss das geplant werden!!!

    Offensichtlich hat Frau Schröder das Ganze gut durchgeplant, sonst hätte sie den Ministerposten gar nicht erst annehmen dürfen!

     

    Falls sie doch geht legt sie ihren Geschlechtsgenossinen ein Riesenei ins Nest - was denkt ihr denn, wie sich die Wirtschaft darauf stützen wird: "Naja, sehen sie, die Ministerin hat sich gedacht 'Bekomm' ich mal ein Kind und staube noch schnell einen guten Job vorher ab.' Wir sollten lieber die unter 40jährigen Absolventinnen nicht nehmen, nachher passiert uns das auch und wir sind ja nicht der Staat und können eben kurz ein Jahresgehalt eines Akademikers aufwenden um einen neuen einzuarbeiten, den Platz frei zu halten und auch noch die Geschäfte am Laufen zu halten."

     

    Überlegt es euch mal ...

     

    MfG

    Optimist

  • P
    p3t3r

    für mich heißt das ganz einfach das der job als ministerin/politikerin doch nicht so anstrengend ist wie uns die anderen dauernd vermitteln wollen

     

    erst die leyen zigfache mutter und schon den 2ten ministerposten

     

    jetzt die andere schwanger und kündigt schon die fortführung (des job's) an

     

    ergo so stressig kann das ganze(politiker) nicht sein

     

    und dann noch merkel mit klimakterium (menopause) und das fällt auch nicht auf

    scheint der job als kanzelerin doch lockerer zu sein als weitläufig angenommen

     

    immer schön weiter mit der verarsche

  • B
    Barry

    Sorry. Warum diese Frau? Warum diese Öffentlichkeit? Ein Bekannter von mir hatte kürzlich ein Meeting in Berlin, wo sie auch daran teilnehmen würde. Vorab wurde ihm mitgeteilt, dass Frau Ministerin sich teilweise sehr abfällig über sozial Schwache, Arbeitslose, etc äußert. Und er sich darauf einstellen soll und entsprechend die Klappe halten. Diese Frau ist es nicht Wert, dass man sich diese Gedanken über sie macht. Zumal sie ihre Arbeit auch noch inkompetent erledigt. Es gibt unzählige andere Frauen, die weitaus mehr leisten. Bei jedem von euch um die Ecke.

  • F
    FrauWolle

    Dann hatt se eben das Geld für die Kinderfrau, die Frau Schröder. Und die Putzfrau. Und die Frau Nahles hat ihren Kunsthistoriker, der Elternzeit nimmt. Na und? Will jemand tauschen?

    Sicher hatten die Damen Glück, aber sie haben viel Arbeit und Zeit und Jahre ihres Lebens in ihre Karrieren investiert (ob politische Laufbahnen 'Karrieren' sind ist ein anderes Thema). Ich habe keine Ahnung, warum da bei mir oder anderen Frauen Neid- oder Versagensgefühle aufkommen sollen.

    Wollten wir das nicht immer, Frauen, die für die Karriere nicht auf ein Kind verzichten und trotzdem vorhaben, weiterhin einen öffentlichen oder beruflich erfolgreichen Weg zu gehen? Ob die Frau Schröder nach der Geburt wieder rank und schlank ist ist alleine ihre Sache und interessiert doch auch ehrlich keine Sau. 95% aller Mütter, die ich kenne (mich eingeschlossen), hat die Figur nach der Schwangerschaft auch nicht interessiert, weil man sich nach einiger Zeit sowieso wieder im Pre-Baby-Körper wiedergefunden hat. Und wenn nicht, dann nicht. Schwangerschaften von in der Öffentlichkeit stehenden Frauen erzeugen weder figürlich, noch intellektuell noch sonstwie Druck auf andere Frauen, sondern befreien. Und mein Mann hat mich auch noch nie darauf hingwiesen, dass die Frau von der Leyen ja sieben Kinder hat und ich nur drei. Und trotzdem fünf Kilo mehr wiege.

  • N
    nihi.list

    Und nun?

    Dürfen ab sofort nur noch Frauen unterhalb einer gewissen Gehaltsstufe Schwanger werden, um ja keinen Rollendruck bei den anderen Frauen zu erzeugen?

     

    Oder sollen alternativ alle Schwangeren oder Frauen mit Kindern aus dem Licht der Öffentlichkeit treten? Das wären dann ja beispielsweise auch die Mütter, die Ihre Säuglinge z.B. im Berliner Abgeordnetenhaus stillen. Galt und gilt das nicht als ein Zeichen der erkämpften Emanzipation?

    Egal, hauptsache meckern.

  • 7
    Ü70

    Supermädels? Nur weil die in Berlin sitzen?

  • S
    sonja

    Andreas Borst,

    du sprichst mir aus der Seele! Übrigens bin ich überzeugt, dass sie ihr Kind gerade jetzt kriegt, um es den Frauen mal so richtig zu zeigen, wie gut SIE, Frau Schröder, das doch auf die Reihe kriegt. Und vielleicht auch, weil sie als Familienministerin mit Kind einfach besser dazustehen glaubt. Aber mich als Frau und berufstätige Mutter mit der zu vergleichen, nee, dazu käm ich wirklich nicht. Dazu find ich sie eh viel zu blöd und dumm-einfältig.

  • AE
    Auch eine Mutter

    Ich habe mich sehr über diesen Artikel gewundert, und eigentlich auch schon über den Titel. Frau Schröder und ihre Kolleginnen gehen während ihrer Schwangerschaft weiterhin arbeiten solange es geht und möchten auch nach der Geburt recht flott wieder in den Beruf zurück. Ich frage mich was daran außergewöhnlich sein soll. Mir selbst ist nach der Geburt und der ersten paar Wochen ausruhen die zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen, sodass ich auch schnell wieder mit dem Arbeiten angefangen habe. Aus Gesprächen in meinem Umfeld weiß ich, dass es vielen Frauen so geht. Ich habe zum Glück die Möglichkeit mein Kind ins Büro mitzunehmen und ich habe einen emanzipierten Mann, der die Hälfte der Erziehungsarbeit übernimmt. Ich glaube auch, dass es für das Kindeswohl sehr viel besser ist eine glückliche Eltern zu haben als eine Mutter, die deprimiert zu Hause hockt, so wie es mir erging.

    Es gibt sicherlich Frauen, die sehr gerne die gesamte Erziehungsarbeit übernehmen und dabei auch auf ihren Beruf verzichten und sich ausschließlich der Hausarbeit widmen. Man sollte aber die Frauen, die dabei sehr unglücklich wären nicht verteufeln.

  • L
    likewise

    Wie kann man davon schreiben, daß diese "Supermädels" ihre Kinder so nebenbei bekommen, wenn sie tatsächlich ihre Schwangerschaft ganz gezielt so in den Medien lancieren, daß sie auf keinem Fall irgendjemandem entgehen kann?

    Nebenbei geht anders!

  • E
    EnzoAduro

    Lol, gerade dafür das sich dir frauen um die Kinder kümmern und nicht gleich arbeiten steht doch die CDU, Aber auch die taz wird mit dem Alter eben konservativ ;-)

  • AM
    Arnulf Meisenkothen

    Im Augenblick wissen wir nur, dass es so nebenbei gezeugt wurde. Ob sie es auch nebenbei bekommt, wollen wir mal abwarten.

  • S
    Susanne

    Interessant, wie Sie da die Vorteile von Kindern und die Zeit, die mit Kindern verbracht werden soll, im Zusammenhang mit der Mutterschaft kommentieren. Wann haben Sie diese Überlegungen das letzte Mal angestellt, als ein aktiver Parlamentarierer Vater wurde? Und wieso werden dieselben Überlegungen hinsichtlich Teilzeit und Zeiten, die mit Kindern verbracht werden, nicht gegenüber Herrn Schröder, der ja Vater wird, angestellt?

     

    Wenn Frau Schröder zeigt, dass mit Mutterschaft nicht automatisch der Rückzug der Frau ins Private erfolgt, ist das eine gute Sache für alle Frauen und Männer, die berufliche Unabhängigkeit und Kinderwunsch vereinbaren und verwirklichen möchten; auch gerade für solche, die in weniger privilegierten Verhältnissen leben.

     

    Wenn sich infolge des eigenen Erlebens der Familie Schröder die Frauenministerin zukünftig verstärkt um optimale Betreuungsmöglichkeiten einsetzen wird - dann ist die Entscheidung für ein Kind nicht nur privat ein wunderbare Entscheidung sondern auch für die Gesellschaft.

  • B
    BiBo

    @Evelyn:

    Nunja, genauso wenig wie ich Herrn Bruederle in der Badehose sehen mochte, moechte ich Frau Leutheusser-Schnarrenberger im Bikini sehen. Alles relativ und sowohl dazu, dass Frauen fit aussehen muessen.

     

    @All

    1. Fuer mich ist dieser Artikel irgendwie eine Frustruationsbewaeltigung. Nichts gegen Feminismus usw. aber wieso sind die Frauen denn alleinig fuer die Schaffung des Liebesglueck verantworlich? Da gehoeren immer zwei dazu.

     

    2. Klar, Geld hilft ungemein, und wenn man dadurch sich von laestigen Aufgaben, wie in den Kommentaren beschrieben, frei kaufen kann, toll. Sei es gegoennt. Aber ich, der das nicht kann, ist nicht neidisch auf die, die das koennen.

     

    Alles finde ich es komisch, wenn man sich diese Menschen, die eh immer in den Medien rumgeistern als Vorbild nimmt aus denen gar Minderwertigkeitkomplexe resultieren. Von daher kann Frau Schroeder meintwegen 20 Kinder bekommen, mir ist das egal.

    Wenn Eltern frueh ihre Kinder in qualifizierte Betreuung geben wollen, sie dennoch lieben, ist das doch ok. Nur denen dann das Glueck ihrer Kinder absprechen zu wollen, find ich ungerecht. Denn dies geschieht auf jeder Einkommensebene.

     

    Problematisch wird es nur dann, wenn dieses Verhalten von der Gesellschaft vorgeschrieben wird. Wenn es eben aus oekonomischen Zwaengen, oder weil man den Job verliert, keine andere Moeglichkeit gibt, als die Kinder frueh "weg zu geben". Leider besteht derzeit in der oeffentlichen Diskussion dieser Trend, und da sollte die TAZ, eben als oeffentlichen Medium Stellung beziehen.

  • DH
    David Hamann

    Na, ich hoffe Frau Schröder wird einen seeehr langen Erziehungsurlaub in Anspruch nehmen...

  • N
    Nania

    Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft, Frau Schröder.

     

    Mehr gibt es von mir nicht. Wer mit einem Job mit einem so hohen Monatsgehalt wie ein Minister, ein Kind bekommt, HAT nicht die gleichen Probleme, wie die meisten Eltern in Deutschland.

     

    Als Ministerin hat sie einen Kita-Platz sicher, kann sich eine gute Betreuung leisten, und falls sie sich nicht um das Kind kümmern kann (aufgrund von Arbeit) ist genug Geld da, sich ein qualifiziertes Kindermädchen ins Haus zu holen. Es ist nicht falsch, dass sie das macht. Falsch ist es, so zu tun, als sei sie genauso, wie die meisten anderen Frauen in Deutschland. DAS ist einfach nicht der Fall.

     

    Und es ist in meinen Augen heuchlerisch.

     

    PS: Hans, wieso kommen in Ihren Texten eigentlich nirgendwo die Männer vor? Frau können ja Beruf und Karriere opfern und den größten Teil des Tages im Haus verbringen. Warum können Männer das nicht auch?

  • G2
    gast 2011

    also wenn man sich eine nanny leisten kann wie unsere familienministerin..dann ist doch nicht die frage ob sie beruf und kind in einklang bringen kann..weil das natürlich geht..

    wenn man das geld hat geht alles...nanny sei danke

    nanny ..putzfrau und haushälterin sei dank

    so machen es viele preominente, politikerinnen, aber auch die ehefrauen von leuten wie ackermann und co..

  • M
    Mutter

    Dieser Artikel ist ein voller Erfolg, er macht mich wirklich böse. Frau Schröder erzeugt Rollendruck auf andere Frauen?

    Wieso müssen jetzt plötzlich alle Mütter den Lebenstil einiger weniger Politikerinnen ungefragt als Vorbild nehmen? Es kann doch jede entscheiden, was für sie das beste Modell ist. Ich bin froh, dass es nun endlich auch mal Politikerinnen gibt, die die gleichen Probleme haben wir ich. In der Öffentlichkeit gibt es alle möglichen Modelle: Mutter ohne Beruf, Mutter mit Halbzeitarbeit, Frau mit Karriere ohne Kinder, Frauen mit Karriere nach ausgedehnter Kinderzeit (wohl nur in weniger Berufen) und nun endlich auch mal Mutter mit Vollzeitberuf und Kind. Das letztere ist sehr selten und eindeutig das stressigste, da gebe ich dem Artikel gerne recht. Aber um so wichtiger ist es für uns berufstätige Mütter, dass wir wissen, dass es andere auch schaffen. Ich habe leider als Wissenschaftlerin keine Möglichkeit halbtags zu arbeiten und ohne meinen Partner würde ich Berufstätigkeit und Kind wahrscheinlich nicht schaffen. Andere haben Mütter, die ihnen helfen. Wie auch immer man die Doppelbelastung meistert, es ist ein gutes Signal für andere Frauen: ich kann das vielleicht auch schaffen, wenn ich es wirklich will. Wichtig ist, dass alle helfen, das dies auch für weniger betuchte Frauen möglich ist, indem es genug Förderung für die Kinderbetreuung gibt, aber auch indem die Gesellschaft sich solidarisiert und nicht noch in Opposition geht, wie dieser Artikel. Gerade weil nicht in allen Fällen die Familie helfen kann. Frauen in dieser Situation brauchen Unterstützung und nicht noch zusätzlich Kritik, dass sie damit anderen vor den Kopf stossen. Übrigens finde ich nicht, dass Frau Nahles vermittelt, dass die Schwangerschaft ganz einfach ist und man danach wieder eine Topfigur hat. Aber eine komplikationsfreie Schwangerschaft ist keine Krankheit und auch da sollte man die Frau unterstützen, die gerne bis zum Schluss arbeiten wollen ohne denen vor den Kopf zu stossen, die das nicht wollen oder können.

  • A
    Amos

    Ich dachte, das Fischgesicht würde Eier legen! Und übrigens, was soll daran besonderes sein, wenn Politikerinnen schwanger werden Besonders wäre es, wenn Westerwelle schwanger würde.

  • AB
    Andreas Borst

    Ich verstehe nicht so ganz, wie man an Frau Schröder so viele positive Eigenschaften finden kann, die dann den Ausgangspunkt für diesen Artikel bilden.

     

    Schafft sie es wirklich, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen? Nein! Schon ohne Kind ist sie den Anforderungen an eine Ministerin nicht gerecht geworden. Es steht nicht zu erwarten, dass das mit Kind besser wird. Ist sie wirklich ein Schönheitsideal? Eigentlich auch nicht. Gerade die taz kennt ja die vielen unvorteilhaften Fotos der Ministerin. Auch die vielgepriesene Disziplin sehe ich nicht wirklich. Wer sich alle Schwierigkeiten des (Berufs-)Lebens durch Geld und Mitarbeiter vom Hals halten kann, braucht nicht sonderlich viel Disziplin.

     

    Insofern fehlt dem Artikel meines Erachtens die Grundlage.

  • HN
    Hans noch mal

    Was sind denn das schon wieder für kinderbetreuungsfeindliche Kommentare hier? In meinem Jahrgang waren damals fast alle, DDR bedingt, von kleinster Kindheit an in Krippe und Kindergarten. Die allermeisten haben nach wie vor ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern, waren nicht verhaltensgestört und machen nach wie vor ihren Weg.

     

    Es spricht rein gar nichts dagegen, wenn Kinder von Anfang an einen Teil jedes Tages von qualifizierten Betreuern erzogen werden, sofern die Eltern danach hinreichend um sie kümmern. Und die, die dies dann nicht tun, versagen auch, wenn sie sich den ganzen Tag um Ihr Kind kümmern könnten.

     

    Viel schlimmer sind die Eltern, die sich mit Anfang 40 noch ein Einzelkind anschaffen und das dann verhätscheln und vertätscheln und tatsächlich nicht-gesellschaftsfähige Menschen heranziehen (Kenne da ein paar Beispiele im Bekanntenkreis).

  • A
    atypixx

    "Das Bild der stillenden Ministerin, die nebenbei noch Akten gegenzeichnet, Geschäftstelefonate führt und ihr Baby dann wieder abgibt an die Nanny - dieses Elitemodell hat auch etwas Ätzendes für Frauen, die eigentlich ein anderes Leben führen möchten"

     

    Etwas hochgradig ätzendes, wie schon Frau Herman vor Jahren feststellte (aber die ist ja doof und Autobahn).

  • Z
    Zweiseiten

    Wie so oft in der TAZ sollte jetzt ein Artikel mit der Gegenposition folgen. Das Leben ist unweigerlich ein Dualismus aus Konkurrenz und Kooperation (oder: Egoismus und Altruismus). Und am liebsten mögen wir's subjektiv halt alle, wenn wir an die anderen Ansprüche stellen dürfen, die von uns aber nichts verlangen dürfen. Daher wäre jetzt ein Hinweis auf die männliche "Opferkombi" angebracht, die in dem Artikel nicht vorkommt: Ist es etwa toll, wenn man als Mann (auch wenn fast jede Frau das vielleicht verbal bestreiten mag) regelmäßig mit der Erwartung konfrontiert wird, immer cool, souverän und durchsetzungsstark zu sein, das mit der Arbeit immer super geregelt zu kriegen und nebenbei noch viel Zeit und Liebe für die lieben Kleinen zu Hause aufzubringen? So ist sie nun mal, die schöne neue Welt von Globalisierung und Informationsgesellschaft - Chancen und Vorteile ohne Ende, aber wer pausenlos tolle Männer und Frauen auf allen Kanälen vor sich hat, entwickelt nun mal andere Ansprüche. Das gilt für Männer UND Frauen. Und wenn wir dann nebenbei noch ein Spannungsverhältnis zwischen unseren modernen kulturellen Rollenbildern und dem, was wir vielleicht (als MÄnner UND als Frauen) instinktiv gerne wollen, aufbauen, dann reduziert das den Stress vielleicht auch nicht unbedingt.

  • SA
    Sieh an

    , nicht lang ist´s her, da wurde lang und breit darüber diskutiert, dass Männer ja wohl das neue Rollenbild der "eierlegenden Wollmilchsau" fürsorglicher und sensibler Partner annehmen könnten, der im Haushalt hilft und ein toller Vater mit viel Zeit für die Kids ist, dabei nach wie vor nach außen den beschützenden charismatischen Kerl gibt, der seine Familie vorbildlich versorgt, im Beruf erfolgreich ist und und und ... .

    Tja Mädels, jetzt hats euch auch erwischt.

    Sorry, kein Mitleid.

  • HI
    Hans im Glück

    Was für ein Blödsinn. Da werden schon wieder niedrig-Verdiener herausgekramt, um zu zeigen, dass Kristina Schröders Schwangerschaft nichts mit der Realität zu tun hat, weil für Familien mit geringem Einkommen die ganzen Erleichterungen, die sich Frau Schröder leisten kann, unerreichbar sind. Am Ende hört es sich fast so an, als solle sie sich noch entschuldigen, schwanger zu sein und einen großen Erfolgsdruck aufzubauen.

     

    Darum geht es aber nicht, für Familien mit geringem Einkommen ist Frau Schröder kein Beispiel, diese haben auch nur selten promoviert und ein Ministeramt angestrebt.

     

    Es ist aber zu hoffen, dass sich die eine oder andere Professorin, Anwältin, Geschäftsführerin oder was weiß ich, die bisher aus Karrieregründen Kinder lieber hintenangestellt hat (bis 45 hat man ja zur Not Zeit), sich doch bewusst wird, dass es auch mit Kindern gehen kann. Das ist das Milieu, das durch diese Schwangerschaft motiviert werden soll, und dafür, dass Frau Schröder diesen Schritt wagt (ein Versehen war es ja sicher nicht) gebührt ihr, bei allen sonstigen Vorbehalten gegenüber ihrer Politik und Person, großer Respekt.

     

    P.S. Und dieser Satz mit dem „Lebenszeit mit Kindern verbringen“ hört sich schon wieder nach diesen seltsamen Vorurteilen gegenüber frühkindlicher Kinderbetreuung an.

  • M
    Melissa

    Herzlichen Dank, Frau Dribbusch, für die wie immer gelungene Analyse. Schön, dass sie auch Nicole Kidman erwähnen. Unvergessen der Begriff "gestational carrier" (Schwangerschaftsausträgerin), den sie benutzte, um der Frau zu danken, die ihr das Kind ausgetragen hat. DAS war wirklich neu - für mich! Aber eigentlich hat es das ja immer schon gegeben. Frauen mit der nötigen Macht und dem nötigen Geld, die (neu) das Kinderkriegen und (immer schon) das Kinderaufziehen dann anderen überlassen können.

  • G
    Gastleser

    Wir Frauen sollten mal anfangen, uns von diesem Bild des Superweibs zu lösen. Man ist ja immer gern versucht, allen zu zeigen, wie toll mann alles unter einen Hut kriegt: Kind, Karriere, Haushalt, soziale Verpflichtungen etc. pp...Irgendwann merkt man dann vielleicht, dass man selbst auf der Strecke bleibt oder die Kinder, die gerade im heutigen Bildungssystem viel zeit und Aufmerksamkeit brauchen, um dem Leistungsdruck, der schon auf 4.Klässler einströmt, überhaupt gerecht zu werden. Ich denke, es steht jedem frei, Prioritäten zu setzen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sich auf die Dinge zurück zu besinnen, die im Leben wirklich wichtig sind. Kinder pflegt man nicht so nebenbei. Und wenn man Karriere machen will, dann kann man dies in der Lebensplanung evtl. auch vor der Geburt des ersten Kindes realisieren. Das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich vom Job verabschiedet. Nur Vollzeit arbeiten, den Kindern eine gute Mutter sein, einen perfekten Haushalt führen, eine tolle und enstpannte Ehefrau sein- in einem System, dass nach wie vor Männer schief ansieht, die Elternzeit nehmen und beruflich kürzer treten, um mehr Zeit für die Familie zu haben- das ist unmöglich und muss auch gar nicht sein. Grundsätzlich finde ich, dass das Amt einer Familienministerin mit Inhalten gefüllt werden sollte. Es gibt reichlich zu tun in Deutschland, andere europäische Länder sind da deutlich weiter. Was man von Frau Schröder liest, sind allerdings oftmals private Befindlichkeiten oder unpassende Äußerungen. Dies trägt keinesfalls dazu bei, eine progressive Familienpolitik zu gestalten. Die Schwangerschaft ebenfalls nicht, die ist einfach nur schlechtes timing.

  • B
    Bullmers

    Stellt sich nur die Frage ob diese Übermütter auch

    jeden Morgen mit ihren Kindern frühstücken, sie in

    den Kindergarten bringen, Mittags kochen, die Kinder

    vom Kindergarten abholen, zu Hause sauber machen,

    und, und, und ....

     

    oder ob eine Schar von Bediensteten dies alles erledigt,

     

    und wenn dies so ist, dann sind es doch nur Untermütter, die auf Kosten anderer ihren

    Egotrip gehen.

  • E
    Evelyn

    was haben wir für eine arme Gesellschaft. Egal ob Papi oder Mami die Kinder aufziehen, Zeit sollten sie haben.

     

    Fr.Nales, Schröder oder von der Leyen können sich alle ein Kindermädchen leisten und die Kinder kennen ihre Eltern als Gäste.

    Wie macht es die Verkäuferin von nebenan? Gürtel enger schnallen und mit Liebe die Kinder aufziehen.

     

    Zur Fitness und zum straffen Körper:

     

    Wer möchte sich z.B. Hr. Brüderle in Badehose ansehen? Warum immer nur die Frauen fit aussehen müssen ist mir ein Rätsel.

  • D
    DanielC

    So ...mal nur so 2 gedanken....

     

     

    1) Ohne es auf das Kind zu beziehen^^...KLeinvieh macht auch Mist. Wenn man sich nicht um die Wäsche kümmern muss, nicht kochen, nicht abräumen, nicht saubermachen, nicht die Breichen aufwärmen, nicht immer die Windeln wechseln und vor allem nie diese zum Müll bringen muss, nicht selber los muss, um die nötigen bürokratischen Wege, die damit zusammenhängen, zu erledigen, nicht einkaufen muss, etc. etc etc. Und das sind nicht mal die Sachen die unbedingt von einem Kindermädchen erledigt werden müssen, sondern da arbeitet das Geld und die Reputation für dich.

     

    2) Also hört mal....wir reden doch alle Nase lang, wenn mal wieder Sommerloch oder Jagdsaison ist, von der Veröffentlichung der Nebeneinkünfte von MdB etcs. Wie kommen wir da auf einmal auf den Gedanken, die hätten keine Zeit? Die Zeit ist doch vorbei, wo man von seinem Volksvertreter fordern konnte, dass er seine volle Leistungsfähigkeit für seinen plebiszitär legitimierten Job aufwendet! Da macht doch so ein Baby die Vorsuppe auch nicht mehr dicker.

     

    In diesem Sinne

  • Q
    Querulant

    Wer das ganze aus dem Blickwinkel des Feminismus betrachtet hat doch den Schuss nicht gehört! Diese Leute haben einfach das Geld um sich die Kinderbetreuung zu leisten, die die Karriere von beiden Partnern ermöglicht. Ab einem gewissen Einkommenslevel alles kein Problem.

     

    Und warum wird in diesem Artikel pauschal allen Männern (die nicht zum erlauchten Kreis der Politiker gehören) unterstellt, sie wären allesamt unzuverlässige Lebenspartner?