: Kant will doch in den Verband
Berlin. Trotz Querelen um seine Person will der Ex-Präsident des DDR-Autorenverbandes, Kant, sein Beitrittsgesuch auf Mitgliedschaft im Verband deutscher Schriftsteller (VS) aufrechterhalten. Mit Blick auf das erste Treffen des gesamtberliner VS, der sich am Sonnabend für die Aufnahme aller eintrittswilligen ostdeutschen Autoren (bis auf Stasimitarbeiter) ausgesprochen hatte, und die moderate Reaktion des VS-Bundesvorstandes, sagte Kant der 'dpa‘: „wenn die miteinander im Reinen sind, dann bin ich es auch“. Kant verwies vor einer Woche noch auf ein Schreiben des VS-Bundesvorstands an ihn und 22 andere umstrittene Ost-Autoren, ihre Anträge auf VS-Mitgliedschaft zurückzustellen und erklärt: „Wie komme ich dazu, mich in einen Verband hineinzudrängen, dessen gewählter Vorstand mich nicht will. Mir reichts.“
Auf dem Berliner Treffen hatte neben anderen der Schriftsteller Stefan Heym, der 1979 wegen seiner SED-kritischen Ansichten mit acht weiteren Autoren aus dem von Hermann Kant damals geleiteten DDR-Verband ausgeschlossen worden war, davor gewarnt, alte Fehler zu wiederholen. Der VS- Vorsitzende Friesel erkannte die Diskussionen auf dem Berliner Treffen als Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung an. dpa
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