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Kandas Inuit für eigenes Gebiet

■ Referendum über Teilung der Nordwest-Territorien/ Ergebnis nicht bindend

Toronto (ap) — Die Einwohner der kanadischen Nordwest-Territorien haben sich am Montag in einem Referendum für eine Teilung des riesigen Gebiets am Polarkreis entschieden. Das die Regierung in Ottawa nicht bindende Ergebnis der Volksabstimmung soll den Weg für die Schaffung eines eigenen Territoriums der Eskimos (Inuit) freimachen, das in der Sprache der Ureinwohner Nunavut (Unser Land) heißen soll. Bei dem Referendum waren 27.390 Inuit, Indianer und andere Einwohner der 3,1 Millionen Kilometer großen Nordwest-Territorien stimmberechtigt, 8.334 stimmten für und 7.020 gegen ein eigenes Inuit-Territorium.

In dem zwei Millionen Quadratkilometer großen Gebiet, das Nunavut werden soll, leben 17.500 Inuit. Sie stellen damit 80 Prozent der Bevölkerung. Die kanadischen Eskimos haben seit 18 Jahren mit Ottawa über die Gründung eines eigenen Territoriums verhandelt. Die Regierung ist grundsätzlich bereit, das Referendum zu akzeptieren. Zunächst soll aber eine weitere Volksabstimmung in der Ostarktis über große Landansprüche der dortigen Inuit abgewartet werden, die für November angesetzt ist. Nach Regelung dieser Frage soll bis 1999 Nunavut entstehen. Kanada ist in zehn Provinzen und zwei Territorien gegliedert; während die Provinzen eigene Regierungen haben, werden die Territorien direkt von Toronto verwaltet.

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