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Kanakenjagd straffrei

Noumea (Neukaledonien) (afp) - Das gerichtliche Nachspiel des blutigen Höhepunktes der schweren Unruhen auf Neukaledonien vom Dezember 1984 hat am Donnerstag mit einem Freispruch der sieben Angeklagten geendet, die wegen Tötung von zehn kanakischen Unabhängigkeitsaktivisten zur Verantwortung gezogen werden sollten. Das Schwurgericht von Noumea folgte damit nicht dem Plädoyer des Staatsanwalts, der mehrjährigen Freiheitsentzug beantragt hatte. Der Vertreter der Anklage hatte seinen Strafantrag damit begründet, daß der Tatbestand die von der Verteidigung verfochtene These der legitimen Selbstverteidigung widerlege. Das „Massaker“ sei durch einen Hinterhalt vorbereitet gewesen. Als mildernden Umstand hatte er nur das „damals herrschende Klima“ gelten lassen.

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