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„Kampfreserve“ jetzt lütter: FDJ zur fdj gewandelt

Berlin (adn/taz) — Die linke politische Jugendorganisation fdj gab sich am Wochenende in Berlin ein neues Programm. Es wurde von den 140 Delegierten des zweitägigen Programm- und Wahlkongresses der Organisation verabschiedet, der DDR-weit noch etwa 21.000 Mitglieder angehören. Die fdj, die sich als eigenständiger und gleichberechtigter Teil der demokratischen Jugendbewegung in Deutschland versteht, will für sichere Lebensperspektiven junger Leute in einem europäischen Deutschland eintreten. Sie orientiere sich an sozialistischen Ideen.

Vor der Wende agierte die Organisation — damals noch unter dem Kürzel mit großen Buchstaben — mit zwei Millionen Mitgliedern als Alleinvertreter der DDR-Jugendlichen. Die „Kampfreserve der SED“ verfügte über einen Apparat mit 8.000 hauptamtlichen Funktionären. Von dieser Vergangenheit habe man sich konsequent gelöst, erklärte Vorsitzende Birgit Schröder.

Eine andere Meinung scheinen dazu die Mitglieder des Berliner Landesverbandes zu vertreten. Sie hatten sich in der vergangenen Woche für die Auflösung ihres Gremium ausgesprochen und einen Sozialistischen Jugendverband Deutschlands gegründet.

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