piwik no script img

Kampf um AleppoPutin setzt Rebellen Frist bis Freitag

Russland will, dass Rebellen und Zivilisten das hart umkämpfte Aleppo über Korridore verlassen. Bis dahin sollen die Luftangriffe ausgesetzt werden.

Ob sie die Stadt verlassen? Putin und Assad fordern Zivilisten und Rebellen auf, bis Freitag aus Aleppo zu verschwinden Foto: reuters

Moskau rtr | Die syrische Regierung und Russland wollen ihre Luftangriffe auf die umkämpfte Metropole Aleppo bis Freitag aussetzen. Die Rebellen erhielten weiter die Gelegenheit, mit ihren Waffen über zwei Korridore die Stadt zu verlassen, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die syrische Regierung werde sicherstellen, dass diese beiden Korridore für die Rebellen frei blieben. Russlands Präsident Putin habe angeordnet, die „humanitäre Pause“ zu verlängern, sagte ein Präsidialamtssprecher.

Am Dienstag hatte Russland eine Verlängerung der seit dem 18. Oktober geltenden Waffenruhe davon abhängig gemacht, dass die Rebellen ihre Angriffe einstellen. Schon in der Vergangenheit stellten Russland und die Regierung in Damaskus mehrfach das Feuer ein und boten Rebellen an, aus der Stadt abzuziehen. Diese Versuche waren aber gescheitert. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, die Bevölkerung daran zu hindern, die Stadt zu verlassen.

Die Aufständischen hatten am Freitag eine Offensive in Aleppo gestartet, um die Belagerung durch die Regierungstruppen zu durchbrechen. In dem von Rebellen gehaltenen Ostteil der Stadt sind nach UN-Schätzungen 275.000 Zivilisten eingeschlossen.

Die Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad belagert die Metropole seit dem Sommer. Dabei bekommt sie auch Hilfe von der russischen Luftwaffe. Die UN erklärten zuletzt, dass alle Seiten Kriegsverbrechen begingen. So gehörten Attacken auf Schulen, Krankenhäuser, Märkte, die Wasserversorgung oder Bäckereien zum Alltag.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Die Rebellen befürchten mit der Wahl von Trump, daß die USA in ihrer Unterstützung nachlassen könnte. Es gibt sogar Berichte von Giftgasangriffen der Rebellen auf Regierungsviertel in Aleppo . Das läßt Schlimmeres befürchten.