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Kambodschanischer Nationalrat tagt

Paris (dpa) — Mit einer deutlichen Warnung an die vier Bürgerkriegsparteien, die Überwindung der Kambodscha-Krise nicht länger zu verzögern, hat der französische Außenminister Roland Dumas am Freitag eine zweitätige Sitzung des kambodschanischen Obersten Nationalrates eröffnet.

Dem Nationalrat gehören je vier Vertreter der drei Guerilla-Organisationen und der Regierung von Phnom Penh an. Er soll nach einem Plan der Vereinten Nationen während einer Übergangszeit bis zu freien Wahlen die „Souveränität“ Kambodschas repräsentieren, während die UNO wesentliche Regierungsfunktionen übernimmt. „Die internationale Gemeinschaft kann sich nicht ewig mit dem Schicksal Kambodschas befassen“, sagte Dumas. „Ich glaube, daß es nutzlos ist, auf Zeit zu spielen. Auf einen militärischen Sieg zu setzen, wäre ebenso unsicher, wie gefährlich und schockierend.“ Dies sei eine Warnung, sagte Dumas.

Zuvor hatte der kambodschanische Ministerpräsident Hun Sen erklärt, die Rolle der UNO sei zwar notwendig, sie müsse aber „wohl begrenzt“ bleiben. Außerdem müsse garantiert werden, daß die Roten Khmer nicht an die Macht zurückkehren könnten. Der Friedensprozeß ist in Kambodscha seit dem Scheitern der internationalen Kambodscha-Konferenz im Sommer 1989 praktisch unterbrochen.

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