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Kämpfe um Korridor nach Berg-Karabach

Baku (ap) — Die armenischen Streitkräfte haben mit Beginn der Woche ihre militärischen Bemühungen verstärkt, durch aserbaidschanisches Gebiet einen Landkorridor nach Berg-Karabach zu „schlagen“. Das Verteidigungsministerium in Baku teilte am Montag mit, die gegnerischen Truppen stünden kurz vor der Einnahme der Stadt Latschin, dem letzten Hindernis für einen direkten Zugang von Armenien in das umkämpfte Gebiet. Die Eroberung Latschins würde die Lage in dem seit vier Jahren währenden Krieg wesentlich ändern und den Armeniern einen wichtigen Vorteil verschaffen. Wegen der aserbaidschanischen Blockade des überwiegend armenisch besiedelten Gebiets konnte Berg-Karabach bisher nur aus der Luft versorgt werden. Nach dem zweiten Sturz des aserbaidschanischen Präsidenten Ajas Mutalibow riefen Vertreter der oppositionellen Volksfront die Bevölkerung „zur Ruhe“ auf. Es sei nicht geplant, die Machtstrukturen im Land zu ändern. Vielmehr müsse mit „allen Kräften innerhalb der Regierung“ zusammengearbeitet werden.

Die Moskauer Nachrichtenagentur 'Nega‘ meldete dagegen, Ajas Mutalibow solle als „Staatsverbrecher“ vor Gericht gestellt werden. Der Aufenthaltsort Mutalibows ist weiterhin unbekannt. Auf Berichte, wonach er sich in einem Moskauer Krankenhaus befinden soll, erklärte die Vertretung Aserbaidschans, man wisse nicht, wo Mutalibow sich aufhalte.

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