: Kämpfe in El Salvador
■ Guerilla sprengt Einkaufszentren und Hochspannungsleitungen Armee erwartet neue FMLN-Offensive / Ausnahmezustand verlängert
San Salvador (afp) - Am nördlichen Stadtrand von San Salvador haben Regierungstruppen und Guerilla sich ein neues heftiges Gefecht geliefert. Die Kämpfe brachen am späten Donnerstag abend aus und dauerten eine Stunde lang an. Auch danach waren noch bis in die Nacht hinein sporadische Schießereien zu hören. Die Rebellen sprengten mehrere Einkaufszentren sowie Hochspannungsleitungen in die Luft und legten damit in einigen Stadtteilen die Stromversorgung lahm. Über Verluste der kämpfenden Parteien machte die Armee zunächst keine Angaben.
Die Gefechte spielten sich in den nördlichen Vororten Mejicanos, Ayutextepeque, Cuscatancingo und Colonia Escandia ab, die bereits im November Schauplatz der jüngsten Großoffensive der Guerilla gewesen waren. El Salvadors Vizegeneralstabschef Oberst Gilberto Rubio sagte, die „Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti“ (FMLN), eine neue Großoffensive vorzubereiten. Staatschef Alfredo Cristiani warnte vor einer neuen Verschärfung des Bürgerkrieges. Das Parlament El Salvadors verlängerte am Donnerstag den während der Novemberoffensive verhängten Ausnahmezustand um weitere 30 Tage. Damit bleibt die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit vorläufige außer Kraft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen