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Kabuler Führung auf Kompromißkurs

Kabul/Islamabad (dpa) - Die afghanische Führung hat den Aufständischen als ersten Schritt zur nationalen Aussöhnung und Beendigung des seit sieben Jahren anhaltenden Konflikts eine halbjährige Waffenruhe angeboten. Die Widerstandskämpfer lehnten das Angebot allerdings als Täuschungsmanöver ab. Sollten die Rebellen dennoch die Kämpfe einstellen, könnten vom 15. Januar bis 15. Juli die Waffen schweigen, heißt es in einer vom Revolutionsrat verabschiedeten „Erklärung über die nationale Aussöhnung in Afghanistan“. Der Zeitraum könne verlängert werden. Die Frist solle zu Verhandlungen über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit genutzt werden. Die Zugeständnisse der afghanischen Führung dürften aber nicht als Schwäche ausgelegt werden, heißt es in der Kabuler Erklärung. „Irregeleiteten“ Regime– gegnern und Emigranten werde vergeben, wenn sie die Waffen niederlegten. Der Islam solle als Staatsreligion in einer neuen Verfassung verankert werden. Die Bildung einer Koalitionsregierung werde auch „günstige Bedingungen“ für die „Rückführung“ der sowjetischen Truppen schaffen.

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