piwik no script img

■ KURZMELDER10 Jahre Kammeroper

Zwei zeitgenössische Opern aus Rumänien und Polen bringt die Berliner Kammeroper als nächste Premiere heraus. Am 10. November werden im Hebbeltheater Das Gastmahl der Schmarotzer von dem rumänischen Komponisten Anatol Vieru und von Zbigniew Rudzinski aus Polen Manekiny (Die Gliederpuppen) aufgeführt. Vierus 1979 entstandene Geschichte handelt vom Fürsten Vlad Tepes mit dem Beinamen Dracula, der die Bettler seines Landes zum Gastmahl lädt und dann umbringen läßt. Unter Ceausescu war das Stück verboten, das für den Künstler eine »Entgiftung« bedeutete.

Das polnische Stück Manekiny, 1981 entstanden und 1987 an der Oper Bonn als deutsche Erstaufführung vorgestellt, thematisiert Künstlerkrise und Geschlechterkrämpfe. Beide Opern (Inszenierung Henry Akina) werden in deutscher Sprache gespielt unter musikalischer Leitung von Brynmor Llewelyn. Rund 40 Sänger, Musiker und Ausstatter gehören gegenwärtig zur Berliner Kammeroper, die vor zehn Jahren ihre erste Inszenierung auf die Bühne brachte. Die Kammeroper muß, da ihr eine eigene Spielstätte fehlt, regelmäßig auf andere Häuser ausweichen und hat schon in der Schaubühne, im Foyer der Deutschen Oper, in der Akademie der Künste (West) gespielt. Trotz dieser Schwierigkeiten sehen die Initiatoren ihre senatsgeförderte Freie Gruppe als spezifische Ergänzung zu den anderen drei Opernhäusern der Stadt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen