■ KURZMELDER: Kongreß: Kunst!
Schon wieder: Bereits zum dritten Mal haben sich Künstler vorgenommen, persönlich, öffentlich und leidlich zu denken, genauer gesagt beim Kongreß III heute und morgen ab 19 Uhr im Bahnhof Westend am Spandauer Damm. 20 Voll- bzw. Quasikünstler aus 21 Bezirken werden innerhalb von je 20 Minuten ihre Einsicht der Lage vortragen. Zum Beispiel Helmut Höge mit einer kombinierten Onto- und Philogenese der Glühbirne von der Antike bis zum Untergang von NARVA in 280 Druckzeilen. Ferner: Andreas Seltzer, der behauptet: »Sie haben das Geld, wir den Geschmack«, wo doch eindeutig umgekehrt ein Bankkonto draus wird. Oder: Der Versuch einer Allegorese zur »Kunstgemeinde am Kreuzweg« von Martin Sauerborn. Hier heißt es etwa über »die Westkunst«, sie trage Sandaletten von »Derrida«, ein Kostüm von »Baudrillard«, den Gürtel aus dem Hause »Lyotard«, Kopfputz und Lorbeerkranz von »Heidegger«. Und so weiter und so fort.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
