KURZKRITIK: FATIH AKINS FILMGESCHICHTEN : Ungewöhnliche Karriere
Der Hamburger Regisseur Fatih Akin ist noch keine 40, kann aber schon auf eine lange Liste preisgekrönter Filme zurückschauen. Wie es zu Filmen wie „Im Juli“, „Gegen die Wand“, „Auf der anderen Seite“ und „Soulkitchen“ gekommen ist, erzählt Akin in seinem Buch „Im Clinch: Die Geschichte meiner Filme“ in Form eines langen Interviews, das die Herausgeber Volker Behrens und Michael Töteberg mit ihm geführt haben.
Dazu gibt es etliche Fotos aus Akins Familienalbum und von seinen Filmdrehs. Man muss kein Cineast sein, um dieses Buch interessant zu finden: Es erzählt die Geschichte eines Filmemachers mit migrantischem Hintergrund, bei dem das Filmen nicht in der Familie liegt, der die Seminare auf der Kunsthochschule rechtzeitig nicht mehr besucht hat und der es fertig brachte, aus schauspielerischen Laien wie Sibel Kekilli und Adam Bousdoukos Stars zu machen.
Akins Buch ist ein Dokument eines ungewöhnlichen Karriereweges. Viele seiner Motive und Schauspieler entstammen seinem persönlichen Umfeld, viele Ideen entwickelten sich dirket beim Dreh. Seine Karriere taugt ihrerseits zum Filmstoff. KLI
Fatih Akin: Im Clinch. Die Geschichte meiner Filme. Herausgegeben von Volker Behrens und Michael Töteberg. Rowohlt 2011, 256 S., 24,95 Euro