KURZKRITIK: „Dividendo“ im Neuen Schauspielhaus : Ein echter Dietrich
Urs Dietrich ist eine Marke, in Bremen jedenfalls. Eine, die für Qualität im Tanztheater bürgt, für Zuverlässigkeit, Beständigkeit. Daran hat sich auch mit der Produktion „Dividendo“, die am Samstag im Neuen Schauspielhaus Premiere feierte, nichts geändert. Das Publikum nahm es mit dankbarer Begeisterung auf.
Es geht um – aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig. Der langjährige Chef des Bremer Tanztheaters ist ja keiner, der Sinne Geschichten erzählt. Eher assoziativ, meditativ werden die grundsätzlichen Themen des Lebens verarbeitet, in diesem Falle eben das Zusammenkommen und Trennen der Menschen, ihr Kommen und Gehen, Vergehen.
Dietrich hat seine TänzerInnen in schlichte weiße Kleider gehüllt, die ansonsten karge Bühne endet in raumhohen Papierbahnen, die gegeneinander in mehreren Schichten versetzt sind, vor allem aber als Leinwand für Video-Projektionen dienen. Bisweilen lenken sie allerdings zu sehr von der Bewegungsperformance auf der Bühne ab, auch die mitunter bewusst disharmonische musikalische Untermalung gleitet manches Mal allzu sehr ins Schrille ab. Dafür bieten die TänzerInnen großes Kino, zudem gekonnt ins rechte Licht gerückt. JAN ZIER
4., 14., 21., 27. November, 20 Uhr