KURZKRITIK: ANNA GRAS ÜBER „ENTWEDER AUCH“ : Schülerfragen auf der Bühne
Es geht um Schülertheater. Die dramaturgische Begleitung aber ist professionell. Und im Fall von „Bremens erstem Schulübergreifenden Theater“ (Best) sehr ambitioniert. Viele Hemmschwellen überschreiten die jungen Akteure: Nicht nur die, vors Publikum zu treten. „Entweder Auch“ setzt zudem auf Interaktion, Blickkontakt inbegriffen. Dabei präsent zu bleiben, nicht aus der Rolle zu fallen, das klappt selbst bei Theaterprofis nicht immer. Zumal bei einem jugendlichen Publikum, das zu bannen ein Besonderes ist.
Entscheidungen, aus denen sich die eigene Biographie zusammensetzt, greift die Best-Eigenproduktion auf. Was mache ich nach der Schule? Studieren? Ins Ausland? Das sind echte Fragen, die den Lebenswelten von DarstellerInnen wie Publikum entspringen. Antworten finden die 18 Figuren in fragmentarischer Szenenfolge.
Dabei wird ständig die Spielstätte durchschritten: Eine turnhallengroße Fabrikhalle. In unterschiedlichen Ecken des Spielortes entfaltet sich das Stück, das Publikum folgt den Szenen durch den Raum. Schöne Bilder und Momente entstehen dabei, das ist unkonventionell und gut choreographiert. Aber eben auch ambitioniert – und von LaiendarstellerInnen mitunter kaum zu tragen.
Bis 3. Oktober um 20 Uhr, Sirius Business Park Woltmershausen