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Archiv-Artikel

KPS baut klassisch modern

Bothe-Richter-Teherani-Entwurf für das Contrescarpe-Grundstück wird nicht gebaut. Schulenberg will „klassische Moderne“. Baubeginn in diesem Sommer

Von kawe

taz ■ Das avantgardistische Hamburger Architektenbüro „Bothe-Richter-Teherani“ hat am Montag Post mit schlechter Nachricht aus Bremen bekommen: Der im Februar 2002 vorgestellte und preisgekrönte Entwurf für ein Bürogebäude auf dem so genannten „Contrescarpe-Grundstück“ wird nicht umgesetzt, der Investor hat sich dagegen entschieden. Der neue Entwurf stammt von dem Architekten Oswald Matthias Ungers, teilte der Unternehmer Klaus-Peter Schulenberg gestern mit: Etwas breiter, etwas höher und etwas traditioneller soll nach dem neuen Modell gebaut werden. Und zwar ab Sommer 2003.

Auf der heutigen Rasenfläche soll ein siebengeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss entstehen. Hinter zweigeschossigen Arkadenstützen sollen in den beiden unteren Etagen Geschäfte, eine Bankfiliale und anderes entstehen. Darüber befinden sich fünf Büro-Etagen. Insgesamt entstehen rund 10.000 qm kompakter Nutzfläche.

Über die Gründe des Architektur-Wechsels teilt Schulenberg mit, die „intensive Beschäftigung mit den ursprünglichen Wettbewerbsentwürfen (habe) nicht zu dem Ergebnis geführt, ein städtebaulich maßstäbliches, architektonisch der klassischen Moderne entsprechendes Modell entstehen zu lassen“. Daher sei eine „Alternativlösung“ gesucht und mit Ungers gefunden worden. Der verworfene Bothe-Richter-Teherani-Entwurf arbeitete mit größeren Glasflächen, „Zitronenhaine und Bambuswälder“ waren vorgesehen. „Wir wollen nicht alle Quadratmeter bepacken, sondern Luft lassen“, hatte Hadi Teherani seine Idee damals erläutert. Einer der drei großen Wintergärten – das „Fenster zur Stadt“ – sollte drei Stockwerke hoch werden.

Trotz der größeren Ausnutzung des Grundstückes muss die KPS-Gruppe allerdings nicht mehr für das Bauland bezahlen. Über diese Frage hatte es monatelang Gespräche gegeben. Die Stadt wollte aber vermeiden, dass das Contrescarpe-Grundstück ähnlich endet wie das Investorengrundstück auf dem Bahnhofsplatz und hat schließlich auf eine Nachforderung auf den Grundstückspreis verzichtet. kawe