KONZERT: Psycho-Rocker

Eine gewisse Kauzigkeit ist bei Mitgliedern der weitläufigen Oldham-Familie obligatorisch. Dave Heumann (Foto) jedenfalls steht den drei appalachischen DIY-Country-Brüdern nicht nur in puncto bärtige Hinterwelter-Erscheinung, sondern auch in Sachen lyrischer Solipsismus in nichts nach. Für Wills zahlreiche Projekte zupfte er immer wieder die Gitarre, mit Ned spielt er sich bei „The Anomoanon“ durch die dichten Wälder, aber auch mit seiner eigenen Band „Arbouretum“ setzt Heumann auf die bewährte Einheit von spröder Bodenständigkeit und ekstatischer Weltoffenheit. Da wundert es nicht, dass die psychedelischen Rocker aus Baltimore auf ihrem vierten Album „The Gathering“ mit Carl Gustav Jungs Visionen-und-Träume-Tagebuch „Das Rote Buch“ den Blick auf ihre wundersame Innenwelt richten und von Schlangen, merkwürdigen Landschaften und andere Unfällen mit dem Unbewussten berichten. Wie ernst man das nehmen muss, kann man heute Abend analysieren. Für den einen oder anderen Ausflug Richtung „Doors“ reicht es jedenfalls. MATT

■ Do, 7. 4., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84