KONZERT: Ewiger Winter

Die Legenden, die sich um Johnny Winter ranken, sind so zahlreich, dass er gut auf ein paar verzichten kann: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der mit Albinismus geborene Blues-Gitarrist auf dem berüchtigten Jim-Morrison-Jimi-Hendrix-Bootleg „Woke up this Morning and Found Myself Dead“ aus dem New Yorker Scene Club gemeinsam mit dem größten E-Gitarristen und dem ikonischsten Frontmann der Musikgeschichte zu hören ist. Winter aber ist sich sicher, nie dort gespielt zu haben. Nachweislich richtig aber ist, dass er 2003 als Nummer 74 in die Liste der 100 größten Gitarristen aller Zeiten sortiert worden ist; dass er 1968 für sein erstes Columbia-Album mit 600.000 US-Dollar den damals größten Vorschuss der Musikgeschichte bekommen hat; dass sein Woodstock-Auftritt nicht im Film vorkommt, weil dessen Crew ihn „zu merkwürdig“ fand. Und dass er ganze Generationen von Gitarristen nachhaltig geprägt hat. Heute ist die Blues-Legende nach langer Krankheit wieder einigermaßen gesund in der Fabrik zu erleben. MATT

■ Do, 5. 5., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36