KOMMENTAR: Lizenz entziehen
■ Meeresvergifter streiten sich um Fische (vgl. S. 18)
Wir Deutschen mögen nun mal keinen Seehecht. Die SpanierInnen sind da anders. Sie holen ihn mit einem alten deutschen Kutter aus der irischen See und entführen ihn Schiffbauch für Schiffsbauch ins galizische Vigo. Unseren Fisch! Ein Glück, daß er uns nicht schmeckt.
Die HolländerInnen essen nunmal mehr Matjes als wir. Sollen sie! Sie dürfen auch aus unserer Quote fischen. Solange sie ausreicht und solange die holländischen Fischergesellschaften Arbeit nach Bremerhaven bringen... Aber beim Kabeljau. Da hört der Spaß auf! Der kommt schon in Grimms Märchen vor: „De Fischer un siene Fru“ und läßt sich in Deutschland gut verkaufen. Da werden wir fünsch: Das hohe Haus in Bonn wird bemüht. Lizenzentzug droht den frechen Holländern.
Von holländischen Häfen starten noch immer Schiffe, die Industriemüll in den Kabeljaugründen verbrennen. Von Nordenham aus wird noch immer Dünnsäure über den leckeren Fischen verklappt. Lange brauchen sich die Fischer wohl nicht mehr um die Beute zu streiten. Es sei denn, der Meeresvergiftung wird die Lizenz entzogen.
Michael Weisfeld
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