KOMMENTAR: Gar nicht so witzig
■ Ein Bericht zur Lage des Innensenators
Die erste Regung: Lachen. Der 'Bericht zur Lage der Polizei'und die zugehörige Rede des Innensenators waren so dilettantisch und dünn, so perspektivlos und platt, daß auf Journalistenbänken die Köpfe geschüttelt wurden wie selten.
Daß Peter Sakuth Probleme mit der deutschen Sprache und ihrer Logik hat, ergibt zwar Witzeffekte, wäre aber erstens in der Schriftform vorher zu überarbeiten und zweitens nicht so schlimm. Sakuth wird aber nicht für das Amüsement des Parlaments bezahlt. Er ist Polizeiminister eines Bundeslandes, und er ist Regierender. Er ist nicht nur verantwortlich für Flohmarkt, Fundbüro und Freimarkts –Eröffnung, sondern ist Herr über Demonstrationseinsätze und Verfassungsschutz. In den Computern seiner Behörde werden „Staatsfeinde“ gespeichert, auf sein Ressort kommen tot –sicher Rauschgift-Welle und Verkehrsinfarkt zu.
Es gibt wenig Grund zu hoffen, daß Sakuth eine kluge Polizei-Politik auf die Schiene bringt und den mächtigen Apparat in den Griff bekommt. Da aber spätestens hört der Spaß für uns Regierte auf.
Susanne Paas
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