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■ KOMMENTARSack schlagen, Esel meinen

Die Besetzer in der TU handeln nach dem Motto: Schlag den Sack, wenn du den Esel meinst. Sie wehren sich gegen die Zwangsverteilung. Es sind politische Forderungen, gerichtet an den Innensenator. Die TU kann das Quotenverteilungssystem nicht ändern. Der Konflikt spielt sich aber nicht vor den Amtsräumen Heckelmanns ab, sondern auf einem Nebenschauplatz, nämlich um den besten provisorischen Unterschlupf. Und mehr könnte auch das geforderte Gebäude nicht sein. Statt die Uni mit der Forderung nach Bleiberecht auf ihre Seite zu ziehen, bringen sie diese gegen sich auf, indem sie jeden Tag ein Scheibchen mehr wollen. Die Uni-Leitung wird sich vielleicht erpreßt fühlen und ihr »Hausrecht« mit Polizeigewalt durchsetzen. Die Folge wäre ein Proteststurm gegen sie, die hier aber der falsche Adressat ist. Heckelmann reibt sich die Hände. Etwas Besseres könnte ihm nicht passieren: Eine Konfrontation zwischen Flüchtlingen, Uni- Leitung und Teilen der Studentenschaft, die vom eigentlichen Thema Zwangsverschickung glänzend abgelenkt hat. Anita Kugler

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