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■ Viele Initiativen wollen Kriegsflüchtlingen helfen

Endlich zeigt sich deutsche Hilfsbereitschaft gegenüber den Menschen aus Bosnien-Herzegowina, die vor Bombenhagel, Hunger, Verwundung und Tod fliehen. Das beweist unter anderem die große Resonanz auf die »Aktion Fluchtweg«, die von der taz, den Grünen und der »Initiative zur Unterstützung der Friedensbewegung in Ex-Jugoslawien« initiiert und gestern von Eberhard Diepgen als »erfreuliche Aktion« gelobt wurde. Die einen wollen Flüchtlingskinder oder Erwachsene in ihre Familie aufnehmen, die anderen haben zwar keinen Platz, aber möchten Spielzeug oder anderes verschenken. Auch weitere Initiativen schießen wie Pilze aus dem Boden. Hilfsorganisationen wie die Diakonie bereiten allerorten Unterkünfte vor. BZ und Bild machten es der taz nach und forderten die BerlinerInnen auf, Kinder aus Sarajevo zu beherbergen. Schlagartig scheint den Medien und der hiesigen Bevölkerung klargeworden zu sein, daß Flüchtlinge wirklich Menschen in Not sind und keine »Scheinasylanten«, wie gerade die Springer-Presse immer wieder suggerierte.

Wunderbar! Allerdings fragt man sich leise, warum das erst jetzt passiert. Denn bislang waren diejenigen, wie zum Beispiel die »Initiative zur Unterstützung der Friedensbewegung in Ex-Jugoslawien«, die seit langem Demonstrationen oder Hilfsaktionen organisiert, nur ein verlorener Haufen. Die Fronten schienen zu kompliziert, Gute und Böse waren kaum zu sortieren. Nun aber waren es wohl die TV-Bilder von den auf Gleisen kauernden Flüchtlingen, die endlich zur kollektiven Einsicht verhalfen, daß diese Frage für die zivilen Opfer zweitrangig ist. Ute Scheub

Siehe auch Seite 2 und Seite 18

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