KOMMENTAR VON MARCO CARINI : Drohgebärde geht nach hinten los
Drohen statt Klagen: Der Versuch von Eon Hanse, seine widerspenstigen Ex-Kunden mit den Rüpel-Methoden eines Inkasso-Unternehmens zu nötigen, ist nicht nur unhanse-atisch, sondern auch ein Akt der Feigheit. Statt den Konflikt so schnell wie möglich juristisch zu klären und damit Rechtssicherheit in den Preiskampf zu bringen, versucht der Gasversorger mit Einschüchterungsstrategien an sein Geld zu kommen. Und will dann mit den fragwürdigen Methoden des beauftragten „Dienstleisters“ – von der juristisch unhaltbaren Drohung bis zur problematischen Datenweitergabe – nichts zu tun haben.
Mit der Beauftragung des Inkasso-Unternehmens leistet sich Eon Hanse einen Bärendienst, denn den paar tausend Euro, die das Unternehmen so einzukassieren glaubt, steht ein hoher Imageschaden gegenüber. Der rüde Umgang mit Ex-Kunden, die von ihrem Recht Gebrauch machen, Preiserhöhungen nicht zu zahlen, deren Berechtigung ihnen Eon Hanse bis heute nicht nachgewiesen hat, wird noch mehr Kunden in die Arme der – oft preiswerteren – Konkurrenz treiben.
Erst vor wenigen Tagen kam eine Studie der saarländischen Hochschule für Technik und Wirtschaft zu dem Ergebnis, das Eon Hanse noch immer weit überhöhte Gaspreise kassiert. Ändert das Unternehmen nicht seinen Kurs, wird es schon bald die Erfolgsspur verlassen.