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Archiv-Artikel

KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER ZUR LINKEN Nach links konsolidiert

Das Problem ist: Viele in der Linken halten sich für bessere Menschen. Und dabei sind es genau solche Arschlöcher wie die von der FDP.“ So erklärt ein Mitglied mit Lebenserfahrung die Lage in der Bremer Partei „Die Linke“. Ein Gast der Parteizentrale, der den Bremer Parteitag besuchte, tröstete die Delegierten: Er kenne Kreisverbände, da gehe es schlimmer zu.

Es ist einigermaßen bemerkenswert, wie viele kluge oder zumindest sinnvoll begründete politische Initiativen aus einer Gruppierung kommen, die nach innen so zerrüttet ist und so desolat agiert. Zum Glück, könnte man sagen, haben die potenziellen Wähler, und das dürften nach den Umfragen sogar mehr als die 8,4 Prozent von 2007 werden, nicht die Livestream-Übertragung des Parteitages im Internet gesehen.

Geht es denn gar nicht um Inhalte? Irgendwie doch. Die Partei habe sich „nach links konsolidiert“, sagt der Landesvorstand. Das soll die Mitglieder beruhigen, die die Sorge haben, den Parlamentariern würde es letztlich nur darum gehen, an der politischen Macht zu partizipieren. In der Geschichte des Sozialismus hat es Tradition, dass die kleinen Schritte der Realpolitik mit großen Reden vorbereitet werden.

Die politischen Unterschiede der Bremer Linken beziehen sich vor allem auf die Frage, wie die realpolitischen Ziele rhetorisch verbrämt werden sollten.