KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER ZUM KLINIK-SKANDAL : Was man tun kann
Jetzt sind sie wieder da, die Experten aus Berlin und aus Freiburg, und vielleicht haben sie diesmal mehr Glück bei der Suche nach der Ursache der Hygiene-Probleme auf der Frühchen-Station im Klinikum Mitte. Man kann es nur wünschen.
Aber diese Hoffnung ersetzt nicht eine überfällige Entscheidung der Gesundheitssenatorin: Zumindest die Frühchen-Station im Klinikum Links der Weser muss wieder eingerichtet werden, sofort. Die Senatorin muss sich endlich gegen den Gesundheit-Nord-Geschäftsführer Diethelm Hansen durchsetzen.
Es wird Jahre dauern, das Vertrauen zur Neonatologie im Klinikum Mitte wieder herzustellen. Es kann nicht sein, dass schwangere Bremerinnen in Risiko-Situationen weiter nach Hannover verwiesen bleiben.
Wie sich jetzt zeigt, sind super-zentralistische Strukturen besonders anfällig. Die Schließung der Neonatologie in Links der Weser und Bremen-Nord vor einem Jahr war ein schwerer Fehler. In der Summe haben die Kliniken der Geno nachher weniger „Frühchen“-Fälle gehabt als vorher an den drei Orten. Die rein wirtschaftlich begründete Strategie war also rein wirtschaftlich ein Flopp und medizinisch, wie man jetzt sieht, auch.
Die Zentralisierungs-Manie der Geno hat an anderen Stellen auch zu Fehlentwicklungen geführt, die nur nicht so spektakulär öffentlich wurden.