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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER DIE STARTERSCHULEN Hatz auf Schulversuch

Warum nicht ausprobieren, für diejenigen, die es möchten? Taugt das Konzept nichts, wird es beendet

Noch vor kurzem hat die SPD auf Podien und an Straßenständen für die Primarschule geworben. Doch kaum ist der Volksentscheid vorbei, ist Primarschule etwas, was Hamburgs Sozialdemokraten nicht einmal im Versuch testen möchten.

Die SPD hakt sich unter bei Walter Scheuerl und drischt auf engagierte Schulgemeinschaften ein, die neue Wege gehen wollen. Nach dem Motto „haltet den Dieb“ soll die Etablierung von 23 Primarschulen verhindert werden. Dabei wären dies nur die umgekehrten Berliner Verhältnisse. Dort gehen etwa zehn Prozent ab Klasse 5 aufs Gymnasium und die Mehrheit auf sechsjährige Grundschulen.

Noch im Frühjahr selbst hat Scheuerl intensiv für Wahlfreiheit und Pilotversuche geworben. In der Siegestrunkenheit ist das schnell vergessen. Es wird suggeriert, dass Starterschulen riskant sind, weil der Übergang in Klasse 7 schwierig sei. Doch dies lässt sich durch Absprachen lösen.

Es ist viel Energie und Planungszeit in die Primarschule geflossen. Kollegien sind fortgebildet, Konzepte und Bildungspläne liegen vor. Und trotz Volksentscheids: Nicht wenige Eltern finden ihre Kinder mit zehn Jahren für den Schulwechsel zu jung. Warum nicht ausprobieren, für diejenigen, die es möchten? Taugt das Konzept nichts, wird es beendet. Deswegen heißt es ja Versuch.