KOMMENTAR: BENNO SCHIRRMEISTER ÜBER GRÜNE FRAGEN : Konstruktiv geht anders
Mehr MigrantInnen in die Seniorenvertretung zu bekommen – klar ist das ein gutes Anliegen, was die Grünen-Fraktion mit ihrer großen Anfrage verfolgt. Aber letztlich hat sie dem wenig genutzt – und unnötig für böses Blut gesorgt.
Denn zu bezweifeln, dass dieses Ehrenamtlichen-Gremium seiner Aufgabe gerecht wird, kann von seinen Mitgliedern als Vorwurf aufgefasst werden. Das könnte ja angehen, würde er aus einer nur halbwegs informierten Position erhoben. Doch die Anfrage, das ist offenkundig, verfügt nicht einmal über die leicht zu recherchierenden Basis-Informationen über die Zusammensetzung der Seniorenvertretung: Diese ist nahezu geschlechterparitätisch besetzt, und ihr Vorstand auch. Trotzdem suggeriert der parlamentarische Vorstoß, es handele sich um einen einen Männerclub – nein, mit der Botschaft: „Wir wissen nicht, wer ihr seid, aber wir finden euch schlecht“, befindet man sich von konstruktiver Kritik denkbar weit entfernt.
Immerhin: Auch die Grünen wissen nun, dass sie selbst an der Besetzung des Gremiums aktiv mitwirken. Sie haben damit alle nötigen Informationen zusammen, um über Ortsbeiräte und Sozial-Deputierte ihrem Anliegen zu dienen und tatsächlicher wie vermeintlicher Diskriminierung entgegenzuwirken. Sie müssen sich nur auf die Suche nach Kandidierenden machen.