: KGB gesteht Meuterei
■ Rädelsführer zu acht Jahren verurteilt
Moskau (adn) - Nach 15 Jahren Schweigen enthüllte jetzt KGB -General Boriskin in der 'Istwestija‘ einen unglaublichen Vorfall in der sowjetischen Flotte: Meuterei auf dem in der Ostsee kreuzenden Kriegsschiff „Storoschewoi“. Im November 1975 sollte der zur U-Boot-Jagd eingesetzte Zerstörer nach Schweden entführt werden. dazu hatte nach Angaben Boriskins der stellvertretende Kommandant Sablin mit weiteren Besatzungsmitgliedern das Kommando an sich gerissen. Die Desertion habe nur durch Beschuß des Schiffes verhindert werden können: Vor der schwedischen Küste warfen Flugzeuge Bomben vor dem Zerstörer ab. Opfer habe es dabei, so der KGB -General, nicht gegeben. Der Rädelsführer Sablin sei 1976 von einem Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zum Tode und ein Komplize zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Als Ursache für die Meuterei werden die Arbeits- und Lebensbedingungen an Bord, Alkoholmißbrauch und ethnische Streitigkeiten vermutet.
General Boriskin wies Gerüchte um den Fall zurück. Sablin sei keineswegs ein Vorkämpfer für die Perestroika gewesen. Vielmehr habe er ein schweres Verbrechen begangen, daß nach den Gesetzen jedes zivilisierten Staates habe geahndet werden müssen.
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