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Archiv-Artikel

KERNSTADT, UMLAND, AUSFLUG Kunst unterwegs

Hajo Schiff

Komplett nach Bremen verlagert ist derzeit die Hamburger Kunstszene. Im Rahmen des Bremer Kunstfrühlings präsentiert sich die Partnerstadt Hamburg im 14.000 Quadratmeter großen alten Güterbahnhof. Doch auch Hamburg hat die Kunst nicht ganz vergessen und erinnert sich daran, 1981 einmal eine Vorreiterrolle für die „Kunst im öffentlichen Raum“ gespielt zu haben. Mit der Inthronisation von Sophie Goltz zur „Stadtkuratorin“ soll ein neues Konzept entwickelt werden. Die Auftaktveranstaltung ist das Symposion „Europe. The City Is Burning“. mit bedeutenden Theoretikern und Künstlern, unter anderem: Ute Meta Bauer, Mark Dion, Esther Shalev-Gerz und Lawrence Weiner. Eröffnung: Fr, 23. 5., 18 Uhr, Hochschule für bildende Künste, 2. Symposion: 24. + 25. Mai. www.stadtkuratorin-hamburg.de

Manchmal scheint der Kunstanspruch des Hamburger Umlandes größer als der des selbstgewissen Zentrums. So widmen sich in Jesteburg und in Itzehoe zwei Institutionen sehr eigensinnigen Gesamtkunstwerk-Gestaltern. In der Lüneburger Heide entwirft das Künstlerpaar Johann Bossard (1874–1950) und Jutta Bossard (1903–1996) zwischen 1911 und 1950 ihre persönliche Kunststätte in der Einheit von expressiver Architektur, Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Gartengestaltung. Und an der Stör hat solch einen umfassenden Gestaltungsanspruch der aus Böhmen stammende Wenzel Hablik (1881–1934) formuliert. Eine Kooperation liegt nahe: Unter dem Titel „Der Einheit von Kunst und Leben muss nachgestrebt werden“ zeigt das Wenzel-Hablik-Museum die Visionen der Bossards. Eröffnung: So, 25. 5., 11.30 Uhr, Wenzel-Hablik-Museum Itzehoe, Di–Fr 14–17, Sa 14–18, So 11–18 Uhr. Bis 24. August

Auch die internationale Künstlergruppe um den Photo.Kunst.Raum von Carmen Oberst bespielt gerne Museen außerhalb ihres Ottensener Hinterhofs. Gleich ob Bruchsal, Clemenswerth oder Dresden: Der besondere Ort wird von den nach einem übergeordneten Jahresthema arbeitenden Photokünstlern immer mit bedacht. So werden nun in Wedel der Museumsgarten und die Fenster miteinbezogen und anlässlich der 700-Jahr-Feier der Ersterwähnung der Wedeler Kirche werden die großformatigen Zeichnungen von Christian Zuther im erst 2009 fertiggestellten Turm der Immanuel-Kirche ausgestellt. Eine passende Architektur-Referenz, drehte sich doch 2013 das Jahresthema um Bauwerke, seien sie historische Berühmtheiten oder normale Schmuddelecken. Stadtmuseum Wedel, Do–Sa 14–17, So 11–17 Uhr. Bis 23. August