piwik no script img

■ KARENZTAGE ZUR FINANZIERUNG DER PFLEGEVERSICHERUNGDurcharbeiten bis ins Pflegebett

Berlin (taz) — Nach monatelangem Tauziehen haben sich die Regierungskoalitionäre in Bonn gestern auf die Einführung einer sozialen Pflegeversicherung bis spätestens 1996 geeinigt. Die FDP will sich ihr Einschwenken bei der Pflegeversicherung teuer bezahlen lassen: Zur Kompensation des Arbeitgeberanteils sollen Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag keinen Lohn bekommen. Gegen die rechtlichen Bedenken auch in den eigenen Reihen haben sich die Liberalen bereits abgesichert. Die Union mußte sich verpflichten, beim Scheitern des Gesetzes im Bundesrat nicht doch noch eine Mehrheit mit der SPD zu suchen. Mit dieser Verpflichtung verhindert die FDP jeden weiteren Verhandlungsspielraum für den Koalitionspartner. Arbeitsminister Blüm gab sich dennoch euphorisch und behauptete, der Kompromiß komme auch den Arbeitnehmern zugute. Die Gewerkschaften kündigten bereits erbitterten Widerstand an. Bei der gegenwärtigen Gesetzeslage hat die Regierung aber ohnehin kein Recht, in die Tarifautonomie einzugreifen. SEITEN 3 UND 10

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen