piwik no script img

■ KANZLERAMTKohl ante portas

Berlin (taz) — Nur einen Steinwurf vom Brandenburger Tor entfernt soll nach Meinung der Bonner Hauptstadtplaner ein Neubau für das Bundeskanzleramt entstehen. Sie haben für diesen Zweck beim Berliner Senat Anspruch auf den Pariser Platz angemeldet. Er liegt direkt an der Ostseite des Brandenburger Tors, ist seit dem Krieg unbebaut und nur wenige hundert Meter vom Reichstag entfernt. Erst unlängst hatte sich Helmut Kohl öffentlich ein Kanzleramt gewünscht, das „fußläufig“ vom Reichstag zu erreichen sein sollte. Widerstand gegen diese Bonner Pläne kommt vom Berliner Bausenator Wolfgang Nagel (SPD). Er möchte am nächsten Dienstag einen Senatsbeschluß herbeiführen, der den Pariser Platz sowie zwei weitere Wunschflächen der Bonner — Marx-Engels-Forum und Nikolaiviertel — von den Hauptstadtplänen ausschließt. Nagel will diese Areale vor Absperrgittern und Polizeikordons bewahren. Für den Pariser Platz gibt es neben dem Kanzleramt weitere Bauinteressenten. Franzosen und Briten wollen dort, wo sie bereits vor dem Krieg ihre Gesandtschaften hatten, neue Botschaftsgebäude errichten.

ÖTV

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen