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Archiv-Artikel

Jungs bleiben Jungs

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) schenkt seiner Polizei Fahndungshilfen mit Infrarotblitz

Während Hamburg NDR-Meldungen zufolge ein resourcen-schonendes Tempolimit für Fahndungsfahrzeuge erwägt, rüstet Niedersachsens Polizei auf in Sachen mobiler Verbrechensbekämpfung. Als erstes Bundesland führt der Flächenstaat transportable Kennzeichenlesegeräte ein. Das heißt: Nicht ganz.

Bayern hat sie auch schon. Aber dort werden sie lediglich zur Erfassung von Fahrzeugen genutzt, die das Tempolimit überschritten haben. In Niedersachsen hingegen soll die Polizei sie künftig für „verdachtsunabhängige Kontrollen“ von Autos nutzen, kündigte Inneminister Uwe Schünemann (CDU) gestern an, als er die Apparate der Öffentlichkeit vorstellte.

Diese können so allerhand von dem, was sonst nur der Requisite in James-Bond Filmen einfällt: Beispielsweise bei Dunkelheit unsichtbar Infrarotblitzen. Das macht die vorüberrauschenden Nummernschilder lesbar. Sodann werden die elektronischen Fahndungshilfen dazu im Stande sein, die digital erfassten Nummernschilder mit den Fahndungslisten abzugleichen. Dazu müssen jetzt die Daten der bundesweit 220.000 Fahrzeuge eingegeben werden. Von Hand? Von wegen. Natürlich mit USB-Stick!

Jedenfalls: Sie müssen nicht mehr fest installiert werden, wie ihre Vorläufer, die in Hessen im Einsatz sind. Sondern sie können entweder mittels eines Stativs am Straßenrand aufgebaut oder gar einfach ins Heckfenster eines parkenden Polizeiwagens gelegt werden.

„In Niedersachsen“ diagnostizierte Schünemann zu Beginn der Testphase des neuen High-Tech-Spielzeugs bereits eine spürbar verbesserte Sicherheitslage, „ist das Risiko, am Steuer eines gestohlenen Autos erwischt zu werden, künftig höher als anderswo.“ Dafür sorgen ab sofort die vom Land angeschafften Geräte und zwar im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig. Insgesamt handelt es sich um zwei Stück. ap/taz