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Jugoslawische Kommunisten wollen gegen horrende Inflation vorgehen

Belgrad (dpa) - Das Präsidium des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BKJ) hat eine Änderung der Wirtschaftspolitik verlangt. „Es ist unumgänglich, daß im Parlament innerhalb kürzester Zeit ein konkretes Programm zur Inflationsbekämpfung angenommen wird“, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ am Mittwoch einen Beschluß der Parteispitze.

Die jugoslawische Regierung unter Ante Markovic hat sich bisher geweigert, ein spezielles Anti-Inflationsprogramm mit Preis- und Lohnstopp vorzulegen. Die Regierung will die Inflation von zur Zeit knapp 900 Prozent mittelfristig durch marktwirtschaftliche Reformen verringern.

Die Regierung hatte auf die Mißerfolge früherer Regierungen mit Preis- und Lohnstopps hingewiesen. Vor allem die größte Republik Serbien verlangt eine „Schocktherapie“ beim Kampf gegen die galoppierenden Preise. Die Regierung hat eine Stabilisierung der Inflation zum Jahresende bei 800 Prozent und ihren Rückgang im nächsten Jahr in Aussicht gestellt.

Die Zeitungen veröffentlichten am Mittwoch ein Dementi der Jugoslawischen Nationalbank zu Gerüchten, die Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds über einen neuen Bereitschaftskredit seien wegen Meinungsverschiedenheit über die künftige Wirtschaftspolitik gescheitert. Die Verhandlungen würden Ende September fortgesetzt.

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