Jugendliche und Politik 24.08.: Ein schwieriges Verhältnis?

Präsentation der Studie für die Otto Brenner Stiftung, „Wählen mit 16? Ein empirischer Beitrag zur Debatte um die Absenkung des Wahlalters.“

Ab welchem Alter ist eine Teilnahme an Wahlen sinnvoll? Bild: Otto Brenner Stiftung

Vor 50 Jahren, am 31. Juli 1970, trat die Änderung des Grundgesetzes in Kraft, mit der das aktive Wahlrecht auf noch heute geltende 18 Jahre gesenkt und das passive Wahlrecht mit dem Zeitpunkt der Volljährigkeit verknüpft wurde. Vier Jahre später wurde dieses auf 18 Jahre festgelegt. Inzwischen hat eine Reihe von Staaten (z.B. Österreich) das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt; auch in einigen Bundesländern kann man bei Kommunal- und Landtagswahlen mit 16 Jahren wählen.

Wann: Mo. 24.08.2020, 19 Uhr

Wo: taz Kantine

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

Eintritt frei

Alternativ:

Livestream via Crowdcast

Die profilierten Wahlforscher Thorsten Faas und Arndt Leininger von der FU Berlin haben die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen vom 1. September 2019 zum Anlass genommen, dem strittigen Thema „Wahlalter 16“ empirisch auf den Grund zu gehen: zwei Wahlen, die am selben Tag in zwei benachbarten Bundesländern stattfanden - einmal mit einer Wahlaltersgrenze von 16, in Brandenburg, und einmal mit einer Grenze von 18 Jahren, in Sachsen. Die profunde Analyse zeichnet ein buntes Bild und erlaubt differenzierte Antworten: Eine Absenkung des Wahlalters auf 16 hängt letztlich von der konkreten Umsetzung und vor allem von begleitenden Maßnahmen ab.

Podiumsdiskussion mit

Prof. Dr. Thorsten Faas, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Freie Universität Berlin,

Lilly Blaudszun, Nachwuchspolitikerin und politische Influencerin,

Doris Achelwilm, MdB medienpolitische Sprecherin DIE LINKE im Bundestag,

Johann Stephanowitz, Jugendvertreter im Bundesvorstand Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion dju in ver.di und

Christian Goiny, medienpolitischer Sprecher CDU im Abgeordnetenhaus Berlin.

Moderation: Susanne Lang Freie Journalistin und Autorin u.a. DIE ZEIT. Sie war Ressortleiterin bei der taz und Freitag, Redakteurin bei Nido und Chefredakteurin des Wirtschaftsjournalist.

Rund zwei Drittel der Jugendlichen nehmen laut Studie des Rats für Kulturelle Bildung Video-Tipps von YouTubern und Co. an. Rund 20 Prozent informieren sich sogar direkt über aktuelle Nachrichten auf der Plattform, so die Ergebnisse der JIM-Studie 2018. Das Themenspektrum auf der Plattform ist breit und neben Beauty, Fashion und Lifestyle wird auch Politik gemacht. Ab welchem Alter sollen Jugendliche an Wahlen teilnehmen können und sind sie überhaupt interessiert am traditionellen Politikgeschäft.

Die durchschnittlichen Wählerinnen und Wähler von SPD und CDU sind 52,8 Jahre alt. Von dieser Politik fühlen sich viele junge Menschen in Deutschland mit ihren Wünschen, Interessen und Vorstellungen nicht abgeholt. Vor allem die „Fridays for Future“-Demonstrationen zeigen, wie wichtig Themen wie der Klimawandel, Arbeitsmarkt und Zukunft den Jugendlichen sind. Häufig werden in die Wahlkampagnen kurzfristige Versprechungen wie Rentenerhöhungen aufgenommen, die für die Legislaturperiode Wählerstimmen sichern, aber langfristig keinen Einfluss auf die Zukunft der jungen Menschen haben.

Im Berliner Mediensalon wollen wir über die vermeintliche Politikmüdigkeit von Heranwachsenden sprechen, ab welchem Alter eine Teilnahme an Wahlen sinnvoll ist und wie das veränderte Medienverhalten sich auf die politische Teilhabe auswirkt. Und wir wollen von Politikerinnen und Politikern wissen, was sie gegen die Politikferne von jungen Menschen tun wollen.

Wichtiger Hinweis: Damit wir vor Ort die Teilnehmendenzahl im Auge behalten oder Ihnen den Link zum Livestream zuschicken können, würden wir Sie bitten, sich hier anzumelden.

Eine Veranstaltung der Jugendpresse Deutschland e.V. in Kooperation mit meko factory – Werkstatt für Medienkompetenz gemeinnützige GmbH. Die Reihe „Politik und Medien“ des Berliner Mediensalons wird gefördert von der Landeszentrale für Politische Bildung Berlin, mit Unterstützung der Otto Brenner Stiftung.

Der Berliner Mediensalon ist seit mehr als zehn Jahren das Debattenforum für Journalismus in der Hauptstadt. Begründet als Stammtisch von Journalistinnen und Journalisten im netzwerk recherche in Berlin wird er ehrenamtlich organisiert. Bis zu zehn Debatten im Jahr werden durchgeführt u.a. in der Berliner taz.