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Jugend paßt sich nicht dem Wahlkampf an

■ betr.: „Kinder passen nicht in den Wahlkampf“, taz vom 17. 7. 98

Die Bundesregierung praktiziert zunehmend eine Politik der Entsolidarisierung gegenüber der Jugend. In den Städten wird zunehmend der Lebensabschnitt Jugend unter dem Gesichtspunkt der Kriminalität und Kriminalitätsbekämpfung diskutiert. Die Herausgabe eines Berichtes zur Lage der Jugendlichen zu verhindern bedeutet in diesem Zusammenhang, soziale Ursachen zu leugnen.

Daß dieses Bundesjugendministerium sechs Monate für eine Stellungnahme des Bundesjugendberichtes benötigt, kann nicht verwundern, es braucht schon gewaltigen intellektuellen Aufwand, um einen solchen Bericht in die gegenwärtigen „Law-and-Order-Deutungsmuster“ hineinzupressen.

Jugend paßt vielleicht nicht in den Wahlkampf, aber sie paßt sich sicher nicht dem Wahlkampf an. Man kann wirklich nur jedem raten, diese Regierung abzuwählen! Frank Petrzok, SJD-Die Falken,

Bremen

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