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Jürgen Klopp wird Dortmund-TrainerVom Rhein in den Pott

Jürgen Klopp wird neuer Trainer in Dortmund und verspricht den leidgeprüften Anhängern der Borussia prompt "die ein oder andere Vollgasveranstaltung".

Neu in schwarzgelb: Jürgen Klopp. Bild: dpa

DORTMUND taz Opernliebhaber mussten leider auf "Die schöne Helena" verzichten. Der Gutenbergplatz, direkt vor dem Staatstheater Mainz gelegen, wurde gestern für eine Jubelarie gebraucht. Die Mainzer Fußballliebhaber nahmen zu Tausenden Abschied von Jürgen Klopp, der nach 18 Spielzeiten den 1. FSV Mainz 05 verlässt.

Am Morgen waren wesentlich weniger Menschen, dafür aber umso mehr Kamerateams in das Dortmunder Stadion gekommen, um von Klopp, 40, etwas über seinen neuen Lebensabschnitt zu erfahren. Es sei "eine Ehre", ab 1. Juli Trainer von Borussia Dortmund zu sein, sagte er: "Ich habe eine Riesenlust, das zu machen." Der Arbeitgeber teilte diese Freude. "Ich bin sicher, dass er unsere Mannschaft besser machen wird", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc, "Jürgen Klopp ist eine sehr überzeugende Lösung. Er passt mit seiner begeisternden Art zu Dortmund und der Region." Klopp und sein Assistent Zeljko Buvac, den er aus Mainz mitbringt, erhalten Zweijahresverträge.

Es gibt viel zu tun bei der Borussia, um "wieder richtig in die Spur zu kommen", wie es der neue Trainer ausdrückte. Klopp kündigte "die ein oder andere Vollgasveranstaltung" an und Spiele, "die einen gewissen Wiedererkennungswert haben". In der vergangenen Saison qualifizierte sich der BVB zwar durch den Einzug ins Pokalfinale für den Uefa-Cup, schnitt aber mit Rang 13 in der Bundesliga so schlecht ab wie seit 20 Jahren nicht und stellte die schlechteste Defensive. "Deutlich weniger Gegentore", nannte Klopp, der auch von Bayer Leverkusen umworben war, daher mit einem smarten Lächeln als ein Ziel.

Der Vorteil für Klopp ist, dass es in Dortmund kaum schlechter werden kann. Das Risiko, das beide Seiten eingegangen sind, gründet daher in der Frage: Bleibt Klopp in Dortmund der gleiche Klopp, der er 18 Jahre in Mainz, davon acht als Trainer, war? Klopp sagte: "Ich fühle mich perfekt vorbereitet für jede Aufgabe. Meine Art und mein Wesen werden sich nicht ändern."

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