: Jüdisches Museum wird gebaut
Berlin. Der Grundstein für das Jüdische Museum wird am 9.11. 92 gelegt. Mit den eigentlichen Bauarbeiten soll termingerecht im nächsten Frühjahr begonnen werden, sagte Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) gestern. Entsprechend der festgelegten Jahresraten solle dann zügig gebaut werden. Der Senat habe für die Grundsteinlegung »nicht ohne Grund« den 9. November gewählt, um an die Judenpogrome im Jahr 1938 zu erinnern.
Mit der gestrigen Entscheidung steht nun auch endgültig fest, daß das Museum nach den Plänen des Architekten Daniel Libeskind gebaut wird. Libeskind hatte im Juni 1989 den Architektenwettbewerb für das Museum gewonnen. Die Erweiterung des Berlin-Museums durch das Jüdische Museum umfaßt insgesamt rund 10.000 Quadratmeter Nutzfläche mit Räumen für eine ständige Schausammlung und Wechselausstellung. Nach dem Fall der Mauer war das Projekt im Sommer 1991 aufgrund der angespannten Finanzlage des Landes in die Diskussion geraten. Das Abgeordnetenhaus hatte sich dann im Oktober erneut und ausdrücklich für die Realisierung des Projektes ausgesprochen.
Berlin habe damit eine »sehr demonstrative Entscheidung« getroffen, sagte Nagel gestern. Die Kosten des Bauvorhabens, geschätzt auf rund 120 Millionen Mark, werden allein von Berlin getragen. dpa/taz
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