: Jüdische Künstler treten in Berlin auf
Berlin. Jüdische Künstler aus Tel Aviv, New York und Berlin gestalten bis zum 23. November eine Reihe von Musik-, Theater- und Tanzveranstaltungen im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Als einziges Theaterprojekt zeigen sieben Darsteller aus Tel Aviv das Stück Ephraim kehrt zur Armee zurück des israelischen Autors Yitzhak Laor. Das Stück beschreibt den Konflikt eines israelischen Soldaten, der Gewalttaten an arabischen Demonstranten kritisch gegenübersteht. Wie Laor gestern vor der Presse deutlich machte, ergreift das Stück keine Position gegen den Militarismus, sondern versucht zu beschreiben, wie Unmoral entsteht und das Gefühl für den Wert des Lebens verlorengeht.
Ephraim kehrt zur Armee zurück war von der israelischen Zensurbehörde 1988 verboten worden, weil darin das Verhalten der israelischen Truppen mit dem der Deutschen Wehrmacht verglichen werde. Inzwischen sind die Zensurbestimmungen aufgehoben worden. Die Schauspieler betonten, daß es für sie nach dem Massaker in Jerusalem eine besondere Bedeutung habe, dieses Stück zu spielen.
Eine Darstellerin meinte: »Das Problem ist, wie wir am Leben bleiben können, ohne die anderen zu töten.« Ephraim kehrt zur Armee zurück wird am Freitag und Sonnabend jeweils um 20 Uhr im Haus der Kulturen der Welt in hebräischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung gespielt.
Zum weiteren Programm gehören ein Erzählabend mit Wera Goldmann, einer bekannte Tänzerin, sowie eine Lesung von Andrea Morein. dpa
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