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Jüdische Dachorganisation boykottiert VeranstaltungHolocaust-Gedenken ohne Zentralrat

Die Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland wird erstmals der Holocaust-Gedenkfeier im Bundestag fernbleiben. Grund: Sie wollen gegen Missachtung und Judenhass protestieren.

Überlebende des Holocausts wie Zentralratspräsidentin Knobloch oder ihre Vorgänger Spiegel und Bubis würden nie persönlich begrüßt, so die Kritik. Bild: reuters

BERLIN taz Die Gedenkfeier des Bundestags für die ermordeten Juden Europas ist von einem Eklat überschattet worden. Der Zentralrat der Juden in Deutschland verzichtete darauf, mit einer Vertreterin oder einem Vertreter an der Gedenkstunde am Dienstag in Berlin teilzunehmen.

Der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann, erklärte der taz, dieses "bewusste Fernbleiben" sei ein "kleines, feines Zeichen". In den vergangenen Jahren sei man immer "ein bisschen enttäuscht" gewesen, dass die früher im Bundestag anwesenden Präsidenten des Zentralrats, Ignatz Bubis, Paul Spiegel und nun Charlotte Knobloch, dort nur "als Statisten, als Komparsen" behandelt worden seien. "Wir wünschen uns ein bisschen mehr Respekt", sagte Graumann.

Seit 1996 wird der 27. Januar als Tag des Gedenkens an die sechs Millionen jüdischen Opfer der Nazis in Europa begangen. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte den Gedenktag eingeführt. Er erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen.

Graumann unterstrich, er wünsche sich "mehr Fingerspitzengefühl" beim Umgang mit dem Zentralrat an diesem Tag. Der Gedenktag und diese Feier seien zwar von den öffentlichen Stellen gut gemeint. Das Zentralratspräsidium sei sich jedoch einig, dass man dieses Jahr dieses Zeichen setzen wollte. Neben Knobloch und Graumann gehört dem Präsidium des Zentralrats noch der Frankfurter Gemeindevorsitzende Salomon Korn an. Graumann betonte, das Fernbleiben des Zentralrats bei dieser Feier solle "nicht für alle Zeit" fortbestehen.

Schon zuvor hatte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der Verärgerung in seiner Organisation über frühere Gedenkfeiern im Bundestag Luft gemacht. Bei den Feiern sei von seiner Organisation niemals ein Überlebender des Holocaust offiziell begrüßt worden - weder Bubis noch Spiegel oder Knobloch. Kramer sagte: "Es mutet schon ein wenig bitter an, dass die Überlebenden an der Spitze dieser Spitzenverbände nur als Zaungäste betrachtet werden." Schon vor Jahren habe der Zentralrat um eine offizielle Begrüßung während der Feier gebeten. Das Protokoll aber, so hieß die ablehnende Antwort, sehe einen solchen Programmpunkt nicht vor. Kramer zeigte sein Unverständnis über diese Ablehnung. Sie sei respektlos und widerspreche dem Geist der Veranstaltung.

Bei der Feierstunde rief Bundespräsident Horst Köhler angesichts zunehmender antisemitischer Angriffe zur Solidarität mit den in Deutschland lebenden Juden auf. "Stellen wir uns an die Seite unserer jüdischen Landsleute", sagte das Staatsoberhaupt. "Wer sie angreift, greift uns alle an." Die Verantwortung aus der Schoah sei ein Teil der deutschen Identität, sagte Köhler weiter.

Abiturienten der Berliner Sophie-Scholl-Oberschule lasen während der Gedenkstunde Auszüge aus dem Buch "Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948" vor. An der Veranstaltung nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Köhler ging in seiner Rede nicht auf die Absage des Zentralrats ein.

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84 Kommentare

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  • D
    Denninger

    Es ist wieder erheiternd, welch Geschwätz manche der werten Leser von sich geben.

    @ alle, welche in ihren Mails versuchen, die Brücke vom Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) zum Gazakonflickt zu schlagen.

    Der ZdR vertritt weder Israel noch "die Juden". Er ist die Dachorganisation der jüdischen Interessenvertretungen in Deutschand.

    Als solcher bezog er zum Konflikt Stellung und stellte seine Position dar. Dies tat so ziemlich jeder von uns.

    Wenn sich der ZdJ nicht angemessen einbezogen fühlt und den Veranstaltungen fernbleibt, so ist das seine Entscheidung. Ich finde es nur toll, wie dies von einigen hier hämisch zerredet und, mehr oder weniger offen, als "typisch jüdische Überheblichkeit" dargestellt wird.

  • R
    René

    Endlich wird das jüdische Volk wieder mehr beachtet!! Oder meinetwegen auch bedauert. Durch die größtenteils völlig sinnfreien Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung war man ja etwas in Verruf geraten - außerhalb der eigenen Religionsgruppe. Und dann endlich wieder was zum (berechtigterweise) verurteilen durch Papst Benedikts ähnlich sinnfreie Wideraufnahme der ehemals verstoßenen Geistlichen. Zu Recht allgemeines Köpfeschütteln . Und nun das Fernbleiben bei der Gedenkfeier. Die Begründung, man werde nicht gebührend gewürdigt, ist schlichtweg arrogant zu nennen. Ich denke die mahnende Geste der Feier an sich ist eigentlich genug des erwiesenen Respekts. Es ist richtig, daß der Holocaust niemals vergessen werden darf, aber warum muß immer ein Kniefall oder öffentlich zur Schau getragenes Mitleid Teil solcher Veranstaltungen sein ? Wenn ich heute mit einem jüdischen Bürger spreche, genügt es ihm, daß ich die Geschichte kenne und er weiß, daß ich diese ebenso verabscheue und verurteile, doch verlangt er keineswegs bei jedem weiteren Treffen erneute Mitleidsbekundungen !. Ein bißchen mehr Respekt vor der Geste des Bundestags und deren Anerkennung würde dem Zentralrat auch besser zu Gesicht stehen !.

  • W
    Wolfgang

    Zu dieser Veranstaltung, die zu einer Versöhnung zwischen Juden und Deutschen beitragen soll, wurden die Vertreter dieser Glaubensgemenschaft eingeladen. Wenn diese an der Veranstaltung nicht mehr teilnehmen wollen oder Bedingungen für die Teilnahme stellen, sollte man sie in Zukunft nicht mehr einladen.

  • T
    Tippex

    Die Frage ist nicht, ob man den Zentralrat kritisieren darf, sondern wie.

     

    Mit hysterischen Reaktionen wird man selbst zu dem, was man glaubt fürchten zu müssen (so fangen übrigens Völkermorde an).

     

    Köhlers Argument mit dem Protokoll ist allerdings absolut totalitär. Auf dem Niveau argumentieren Halbstarke, die gerade jemanden verkloppt haben!

     

    Aber ich muss dem armen Mann auch eine Lanze brechen. Was sollte er denn sagen? Vielleicht: "herzlichen Glückwunsch, dass Sie überlebt haben"?? Das wäre ja wohl ein Faustschlag ins Gesicht der Toten.

  • S
    Samanti

    Ich kann dieses Gerede über angeblich in Deutschland steigenden Antisemitismus und sogar Judenhass nicht mehr hören. Knobloch und der Zentralrat diffamieren jegliche Kritik an der Politik Israels als Antisemitisch und Judenhass. Und das sind dann diese angeblich steigenden Zahlen? Was soll das? Wollen sie so die berechtigte Kritik an Israel unterdrücken, eine Selbstzensur in den Köpfen der Menschen hervorrufen?

    Entschuldigung, das ist unanständig.

    Genügt es nicht, dass die deutschen Medien sich selber beim Thema Israel selber zensieren? In einer deutschen Regionalzeitung wurden Stimmen deutscher Juden mit der Meinung veröffentlicht, Israel würde den Krieg in Gaza auch für uns, nämlich die nichtjüdischen Deutschen, führen.Sonst noch Fragen?

    Politik muß kritisierbar bleiben dürfen.

    Vom Zentralrat würde ich mir Aufgabe seiner völlig unreflektierten Position und konstruktive Mitarbeit in der deutschen Gesellschaft wünschen.

  • S
    Stefan

    @ Kommentar: "Respekt vor dem Alter" zu haben, erschien mir schon immer eine Vorgabe aus einer anderen Epoche. Aus einer, in der es noch selten war, ein hohes Alter zu erreichen. Ich habe grundsätzlich Respekt vor jedem Menschen, egal wie alt, welcher Nation und Haarfarbe...Ausserdem werden auch Respektlose, ignorante und desinteressierte Menschen alt. Soll ich sie deswegen automatisch respektieren? Ich bin vielleicht sensibler, wenn ich enen älteren Menschen sehe, der Hilfe benötigt, egal bei was. Aber das hat, wie gesagt, eher mit Hilfsbereitschaft zu tun, als mit Respekt. Auf das Thema hier bezogen würde ich meinen, dass sich diejenigen, die zu der Entscheidung der Nichtteilnahme gedrängt haben, diesen Respekt nicht verdient haben. Meine Hilfe aber biete ich nach wie vor gerne an.

  • L
    Lothar

    Für Knobloch lautet die Formel: Kritik an Israels Politik = Antisemitismus. Und das Disqualifiziert sie.

  • S
    Stefan

    Was mich an der Nichtteilnahme und ihrer Begründung stört, ist die Art der Formulierung. Wenn sogar die Musiker genannt würden, dann...Es hört sich so an, als habe man darauf gewartet, dass sich diese Gelegenheit zu einer Kritik am Umgang mit führenden Personen des Zentralrats ergibt. Bei einer solchen Gedenkversammlung stehen doch nie einzelne Personen im Vordergrund. Ich bin davon ausgegangen, dass anlässlich derartig wichtiger Gedenkfeiern allen gedacht wird, also z.B. auch meinem Großvater, der politischer Häftling war. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass er oder meine Oma Wert darauf gelegt hätten, persönlich empfangen zu werden, geschweigedenn bei einer Zeremonie dieser Größenordnung. Mir missfällt das Gebaren des Zentralrats sehr und ich hoffe, dass es sich um ein Missverständnis handelt, eine Pressemeldung, die evtl. formuliert wurde aber nicht für die Publikation vorgesehen war. Darüberhinaus sollten wir nicht mit dem Zeigefinger auf die deutsche Mitte zeigen, sondern diejenigen stärken, die dabei helfen, der Verbreitung rechtsradikalen Gedankenguts entgegenzutreten. Schlichte Anschuldigungen nützen doch rein gar nichts, haben noch nie etwas bewirkt. Wer über ein wenig Lebenserfahrung verfügt und an Geschichte interessiert ist, der kann sich über eine Entscheidung, wie der des Zentralrats wirkilch nur wundern. Wen ich das höre bzw. lese, bin ich froh, dass weder mein Großvater noch meine Großmutter leben. Obwohl: er hätte vermutlich gerne seine Trompete gezückt und den niederrangigen Musikern beigestanden.

  • A
    anke

    Wen will der Zentralrat bestrafen mit seiner Absage? Den Veranstalter? Dessen Repräsentanten Merkel, Köhler und Lammert? Die Abiturienten des Sophie-Scholl-Gymnasiums gar? Und wofür werden die Gestraften belangt? Für die nach Ansicht des Zentralrates "fortschreitend um sich greifende Feindschaft gegen Juden"? Dafür, dass sie zwar vielen Veranstaltungen zulassen (wenn nicht gar initiieren und organisieren), die an den 64. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern, aber eben auch welche, die den Gaza-Krieg ächten? Für die Hass-Mails und die Morddrohungen, die fast jeder Gegner der extremen Rechten erhält? Oder doch nur fürs Protokoll? Und wenn es lediglich um eine Protokoll-Frage geht – wäre es dann nicht sinnvoller gewesen, sich mit der Bitte um Behebung der Befindlichkeits-Störung an den Protokollchef des Bundestages zu wenden (notfalls auch an den Bundestag selbst) und nicht an die Presse? Seit wann ist denn ap in der Lage, dem Bundestag seine Protokolle zu diktieren? Ist der Zentralrat keine politische Vertretung mehr? Wenn doch, was ist das denn für eine Politik, die Herr Kramer da kommuniziert? Gibt es eigentlich gar keine überlieferten Regeln für den Umgang mit den "Anlässen" tradierter Veranstaltungen?

     

    Seltsam, das alles! Sehr, sehr seltsam! Ich kann mir nicht helfen, aber besonders erstaunlich finde ich es nicht, wenn einfach gestrickte Leute auf die Idee, kommen, es müsse endlich mal "a Rua" sein mit all dem "Gegacker". Klar, man kann denen sagen, dass sie das Letzte sind und sie in die Ecke stellen, auf dass sie sich da eine Runde schämen. Man kann aber auch Verantwortung übernehmen - für die Folgen des eigenen Verhaltens, nicht für das Verhalten anderer.

  • S
    Sannio

    Ich finde gerade der Anlass gebietet es, dass diese Funktionäre sich als Person zurücknehmen. Es geht um das Gedenken unzähliger Namenloser die vernichtet wurden oder schlicht abgeschlachtet. Da gebiete es der Anstand, dass man als Person zurück tritt.

  • M
    Martin

    Immer dann wenn Menschen ihre Religion mißbrauchen, indem sie als religiöse Gruppe außerreligiöse Ziele verfolgen, wird es bedenklich. Religion ist privater Glaube, man könnte sagen, ein esoterisches Hobby. Besonders Moslems müssen das noch lernen.

     

    Juden, Christen, Moslems etc., das sind alles nur Menschen mit einer bestimmten Religion. So wie es Schwarze und Weiße gibt, oder Blonde und Brünette, Linke und Rechte. Die Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht. Wenn ich einen Juden kritisiere, dann sicher nicht wegen seiner Religion. Ein Jude ohne seine Religion gesehen, ist kein Jude mehr, genauso wie es keinen atheistischen Christen gibt. Ich bewerte ihn als Mensch. Doch solange politische oder gesellschaftliche Personen ihre eigene Religionszugehörigkeit instrumentalisieren, ist klar, daß sie einen Angriff auf ihre Person als Angriff auf ihre Religion mißverstehen.

     

    Ein Antisemit ist entweder gegen die jüdische Religion oder er ist dumm, weil er meint, Juden wären eine eigene Spezies losgelöst von ihrer Religion.

  • H
    Hellcat

    Kann man diese unseriöse, überflüssige, selbstherrliche und verblendete Organisation nicht endlich mal abschaffen?

     

    Oder einfach ignorieren, denn zu mehr als einer aktionistischen Politik des erhobenen Zeigfingers scheint diese ja nicht fähig zu sein.

  • T
    Thomas

    "Anschließend wollten Abiturienten der Berliner Sophie-Scholl-Oberschule Auszüge aus dem Buch "Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948" vortragen."

    Hört sich für mich interessanter an als eine ellenlange Liste von Leuten, die aus dem einen oder anderen Grunde erwähnt werden möchten.

     

    Trotzdem: Diese Gleichung "Israel - Zentralrat - Juden - Friedman" finde ich ungerechtfertigt. Da hat das eine nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun.

     

    Friedman ist ein Journalist und Qerdenker, der zu polarisieren weiß und das auch will. Wer sich nicht mit ihm auseinandersetzen möchte, der soll ihm nicht zusehen bzw. ihn nicht lesen. Intelligent ist er allemal.

  • K
    Kommentar

    Eben, was spricht dagegen einem Überlebenden wenige Augenblicke persönlicher Aufmerksamkeit und vielleicht auch Anteilnahme zu schenken, und sie persönlich zu begrüßen ?

    Sowas gebietet allein schon der Anstandt. Andere sagen dazu, Respekt vor dem Alter, nur hier kommt ja noch etwas mehr zusammen, können aber wohl einige nicht verstehen.

     

    Nun ja, man könnte vielleicht sagen, wenn man bösartig wäre, in einem Land, was seine Alten in Heime abschiebt, entmündigt, misshandelt und verdursten läßt, obwohl es im Prinzip eigentlich jeder weiss, also mich wundert es da wenig, wenn es immer ruppiger zugeht, auf den verschiedensten Ebenen.

     

    Naja, wenn Köhler, ehm. IWF und dann weggelobt worden, da eine Rede halten soll, würde ich mir auch veräppelt vorkommen...

     

    "Griefahn, die auch Vorstandsmitglied der Stiftung für das Holocaustmahnmal ist, verwies am Dienstag im rbb-Inforadio auf die Beteiligung jüdischer Persönlichkeiten und Organisationen an den Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag in den vergangenen Jahren."

     

    Schade um die Sendezeit, sie hätte mal lieber im Jahre 2009 bleiben sollen, aber so ist es ja meist, wer nichts zu sagen hat, bemüht meist gern die Vergangenheit... und suhlt sich darin.

     

    @ Martin

     

    "Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht."

     

    ZR, Friedmann, 1400 Palästinenser (bei denen ich ausdrücklich nicht! von Ermordung spreche), schon lustig was sie so alles in einen Topf schmeißen, danach dann zu der klassischen Antisemitismusfrage kommen, die sie uns natürlich mit knackigen Phrasen gleich selbst beantworten. Sehr schön.

    Komischerweise behaupten das viele Antisemiten, daß sie eben nicht antisemitsch sind,... ähnlich wie der Wolf, der ja nur so große Augen hat, damit er besser sehen kann.

     

    "Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion."

     

    Doch, nur verstehen sie das vielleicht nicht, alle die sie aufgezählt haben, praktizieren mehr oder weniger den jüdischen Glauben, der sie u.a. auch eint.

    Bei den Palästinensern ist das der Islam, der nicht selten in einem menschenverachtenden Antlitz daher kommt, zumal ja die Hamas schon mehrfach von Vernichtung gesprochen hat, trotz des mir immer so toll aufgetischen und friedvollen Islams.

    Kann man ja auch schön an den Protesten in Berlin sehen, was passiert wenn aggressive Palästinenser demonstrieren - zwei verletzte Polizisten, einer mit einer Eisenstange, vor einer Synagoge, Arztrechnung zahlt der Steuerzahler und keine palästinesische Organisation. Was passiert wäre, hätte dort ein Rabbi gestanden, kann sich ja jeder selbst vorstellen.

     

    Vielleicht ist es mal ganz gut, daß der ZR wegbleiben wird, vielleichts bewirkt es bei dem einen oder anderen ein gewisses Nachdenken, und wenn doch nicht, dann ist das schonmal ein Vorgeschmack auf die Zukunft.

  • M
    misc

    Ich empfinde es als widerwärtig, wie insbesondere dieser selbsternannte wie -herrliche "Zentralrat" & co. in ihrer Propaganda beständig den Eindruck verbreiten, die Opfer der Shoa seien dafür gestorben, um heute als Frei- oder zumindest Trumpfkarte für die seine und israelische Politik zu fungieren.

     

    Wen es wundert, warum dieses dunkelste Kapitel unsrer Geschichte immer gleichgültiger, immer weniger oder strecken- und perverserweise gar positiver betrachtet wird - in diesem Handeln, in diesem allein vom Begriff her ekelhaften "Schuldkult" liegt sicherlich ein nicht minder Teil der Antwort.

  • BM
    Benjamin Metz

    So ein Quatsch jetzt wie ein kleines Kind zu trotzen! Ja, es gibt den Judenhass immer noch, bedauerlicherweise und nicht nur in Deutschland – das war auch vor dem Krieg in Gaza so. Den Protest gegen den Krieg jetzt in einen Vorwurf des Antisemitismus zu verkehren zerstört jedoch schnell jede Mündigkeit. Meiner Meinung nach auch auf der Seite des Zentralrats. So beendet er einseitig den Dialog und verschärft die Situation die ohnehin schon herrscht. Es scheint als brauchte es nur einen Anlass einen wie auch immer gearteten, aufgestauten Frust nun abzulassen. Religion hat in politischen Diskussionen nichts zu suchen!

  • M
    michael

    Eigentlich ist es bedauerlich, dass den Initiatoren dieser Gedenkfeier bisher nie einfiel, anwesende Überlebende offiziel zu begrüßen, sie nach außenhin sichtbar miteinzubeziehen. U. A. um sie geht es doch schließlich!

    Merkwürdig dennoch, dass der Protest nun nach über einer Dekade kommt. Das ist für mich dadurch zu erklären, dass es dabei eben nicht allein um Eitelkeiten der Ratsmitglieder geht. Sondern um den Umstand, dass sie mit ansteigender Feindseligkeit seitens nichtjüdischer Bevölkerungsteile konfrontiert werden. Angesichts der Eskalationspolitik Israels verwundert diese nicht. Leider vergessen die Menschen immer wieder gerne, dass Israel nicht mit dem Judentum gleich zu setzen ist.

  • TN
    Tom Nix

    Genau diese Einstellung des ZR der Juden bingt es auf demn Punkt, warum so viele Menschen den ZR ablehnen. Ich bin bestimmt kein antisemit und verabscheue jede Form von Gewalt und Unterdrückung. Doch muss man auch als deutscher sagen können, dass der ZR sich zu einem Club von Egomanen entwickelt hat, der sich unter dem Schutzschild des Antisimetismus dazu aufmacht, allen nur noch auf den Nerv zugehen. Ob das den legitimen Anliegen der jüdischen Mitbürger dient,

    möchte ich bezweifeln

  • M
    Martin

    2 mal @ bill:

     

    Was gegen eine Begrüßung spricht?

    Das Protokoll des Bundestages.

    Oder will der Zentralrat eine Sonderbehandlung?

    Uhh, uhh, Sonderbehandlung, böses Wort ...

     

    Was hat Friedman und Israel mit dem Thema zu tun?

    Friedman instrumentalisiert seine Religion ständig selbst. Wäre er kein Jude, würde sich niemand für diese Nervensäge als Journalist interessieren.

    Und Israel und deren Krieg in Gaza hat der Zentralrat selbst ins Spiel gebracht. Sie sollten den Artikel lesen, den Sie kommentieren.

     

    Man sollte sich klarmachen: Der Zentralrat ist ein weltlicher Verein, der sich anmaßt, für eine ganze Religionsgruppe zu sprechen, schon das ist seltsam, er ist nämlich kein geistliches Oberhaupt wie der Vatikan für die Katholiken. Und schon dort herrscht überwiegend eine weite Distanz. Keine 10% der Katholiken hält sich an die Vorgaben des Papstes, die eigentlich bindend wären.

  • B
    bill

    Alle hier reden munter am Thema vorbei in klassischer antisemitischer Manier, da wird von Eitelkeit und Ehrgeiz geredet, von Israel und Herrn Friedmann und von der Pflicht des Zentralrats gegen Nazis zu arbeiten, das hat doch alles mit dem Thema garnichts zu tun. Da geht es nur um Resentiments.

    Was spricht dagegen anwesende Überlebende zu begrüßen?

  • K
    Kommentator

    Aha!

     

    Proteste für Frieden als eliminatorischen Antisemitismus verkaufen (P. Spiegel),

    als Zentralrat (!) für das Massaker in Gaza protestieren und sich dann über Kritik wundern, die selbst wiederum als Antisemitismus gewertet wird.

     

    Hört endlich auf, lieber Zentralrat! Ihr seid NICHT die Organisation aller Juden in der BRD, wie AIPAC es nicht in den USA ist.

     

    Es gibt genug liberale und friedenbsbewegte Juden in aller Welt, die von diesen Organisationen diffamiert werden.

     

    Pfui!!

  • B
    bill

    das ist ganz klar antisemitisch was sie da schreiben. Diese immergleiche Vermischung von Akteuren, Themen und Vorurteilen.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Geschichtslosigkeit, denn die “häufigen überzogenenen Nörgeleien des zentrelrats“ stehen in einem deutschen Geschichtszusammenhang nach 1945, der von Menschenverachtung Ignoranz und Selbstgerechtigkeit geprägt ist.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Antisemitismus, denn was hat Herr Friedmann jetzt, heute mit dem Thema Holocaustgedenken im Bundestag zu tun?

    Und was soll Israel jetzt bei der ganzen Angelegenheit?

    Schade, so einen Beitrag lesen u müssen.

  • HE
    Häberle, Eugen

    Jetzt gibt es diesen Gedenktag und die Veranstaltung im Bundestag, wenn ich es richtig sehe, seit über 10 Jahren und heute fällt dem Zentralrat ein, dass Sie auch gerne namentlich begrüßt werden wollen. Sorry, aber mit dieser gekränkten Eitelkeit wegen einer nichtigen Formalie tut sich der ZR selbst und seiner Sache keinen Gefallen,

    vielmehr untergräbt er damit seine eigene Legimitation als eine wichtige moralische Instanz in D.

  • O
    observer

    Gott sei Dank!

  • O
    oldgod

    Grossen Respekt an die taz, dass die Kommentarfunktion, im Gegensatz zu Demokratiesprachroehren wie faz, welt usw., bei diesem "heiklen Thema" eingeschaltet bleibt. Was diese Damen und Herren im Bericht angeht, so ist es keine Geburtstagsparty oder Ordenverleihung, an welchen sie persoenlich begruesst und auf den Haenden getragen werden sollen. Worum es bei ihrem "Protest" geht, so sind es die eigenen Ambitionen und Ehrgeiz, um mal gross auftreten zu duerfen. Da es nicht auf diesem Wege klappt, so finden eben diese Damen und Herren einen anderen Weg um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Hat anscheinend nichts mehr mit dem Gedenken zu tun.

  • B
    BS.80

    Danke Martin!

    Sehr treffend formuliert.

  • M
    Martin

    Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht.

     

    Es braucht nicht viel, um eine solche Perspektive einzunehmen und schon frage ich mich, ob diese antisemitisch ist.

     

    Nein, denn ich bin für Religionsfreiheit, Judentum ist eine Religion. Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion.

  • DK
    Dr K

    Der Zentralrat käme seinen Pflichten besser nach, wenn er sich konstruktiv gegen konkrete antisemitische Kräfte richtete, anstatt destruktiv zu schmollen, wenn ihm nicht genug gehuldigt wird, zumal auf einer Veranstaltung, die sowieso klar auf seiner Seite steht. Nur so kann er auf Dauer noch ernst zu nehmen sein.

  • D
    Denninger

    Es ist wieder erheiternd, welch Geschwätz manche der werten Leser von sich geben.

    @ alle, welche in ihren Mails versuchen, die Brücke vom Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) zum Gazakonflickt zu schlagen.

    Der ZdR vertritt weder Israel noch "die Juden". Er ist die Dachorganisation der jüdischen Interessenvertretungen in Deutschand.

    Als solcher bezog er zum Konflikt Stellung und stellte seine Position dar. Dies tat so ziemlich jeder von uns.

    Wenn sich der ZdJ nicht angemessen einbezogen fühlt und den Veranstaltungen fernbleibt, so ist das seine Entscheidung. Ich finde es nur toll, wie dies von einigen hier hämisch zerredet und, mehr oder weniger offen, als "typisch jüdische Überheblichkeit" dargestellt wird.

  • R
    René

    Endlich wird das jüdische Volk wieder mehr beachtet!! Oder meinetwegen auch bedauert. Durch die größtenteils völlig sinnfreien Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung war man ja etwas in Verruf geraten - außerhalb der eigenen Religionsgruppe. Und dann endlich wieder was zum (berechtigterweise) verurteilen durch Papst Benedikts ähnlich sinnfreie Wideraufnahme der ehemals verstoßenen Geistlichen. Zu Recht allgemeines Köpfeschütteln . Und nun das Fernbleiben bei der Gedenkfeier. Die Begründung, man werde nicht gebührend gewürdigt, ist schlichtweg arrogant zu nennen. Ich denke die mahnende Geste der Feier an sich ist eigentlich genug des erwiesenen Respekts. Es ist richtig, daß der Holocaust niemals vergessen werden darf, aber warum muß immer ein Kniefall oder öffentlich zur Schau getragenes Mitleid Teil solcher Veranstaltungen sein ? Wenn ich heute mit einem jüdischen Bürger spreche, genügt es ihm, daß ich die Geschichte kenne und er weiß, daß ich diese ebenso verabscheue und verurteile, doch verlangt er keineswegs bei jedem weiteren Treffen erneute Mitleidsbekundungen !. Ein bißchen mehr Respekt vor der Geste des Bundestags und deren Anerkennung würde dem Zentralrat auch besser zu Gesicht stehen !.

  • W
    Wolfgang

    Zu dieser Veranstaltung, die zu einer Versöhnung zwischen Juden und Deutschen beitragen soll, wurden die Vertreter dieser Glaubensgemenschaft eingeladen. Wenn diese an der Veranstaltung nicht mehr teilnehmen wollen oder Bedingungen für die Teilnahme stellen, sollte man sie in Zukunft nicht mehr einladen.

  • T
    Tippex

    Die Frage ist nicht, ob man den Zentralrat kritisieren darf, sondern wie.

     

    Mit hysterischen Reaktionen wird man selbst zu dem, was man glaubt fürchten zu müssen (so fangen übrigens Völkermorde an).

     

    Köhlers Argument mit dem Protokoll ist allerdings absolut totalitär. Auf dem Niveau argumentieren Halbstarke, die gerade jemanden verkloppt haben!

     

    Aber ich muss dem armen Mann auch eine Lanze brechen. Was sollte er denn sagen? Vielleicht: "herzlichen Glückwunsch, dass Sie überlebt haben"?? Das wäre ja wohl ein Faustschlag ins Gesicht der Toten.

  • S
    Samanti

    Ich kann dieses Gerede über angeblich in Deutschland steigenden Antisemitismus und sogar Judenhass nicht mehr hören. Knobloch und der Zentralrat diffamieren jegliche Kritik an der Politik Israels als Antisemitisch und Judenhass. Und das sind dann diese angeblich steigenden Zahlen? Was soll das? Wollen sie so die berechtigte Kritik an Israel unterdrücken, eine Selbstzensur in den Köpfen der Menschen hervorrufen?

    Entschuldigung, das ist unanständig.

    Genügt es nicht, dass die deutschen Medien sich selber beim Thema Israel selber zensieren? In einer deutschen Regionalzeitung wurden Stimmen deutscher Juden mit der Meinung veröffentlicht, Israel würde den Krieg in Gaza auch für uns, nämlich die nichtjüdischen Deutschen, führen.Sonst noch Fragen?

    Politik muß kritisierbar bleiben dürfen.

    Vom Zentralrat würde ich mir Aufgabe seiner völlig unreflektierten Position und konstruktive Mitarbeit in der deutschen Gesellschaft wünschen.

  • S
    Stefan

    @ Kommentar: "Respekt vor dem Alter" zu haben, erschien mir schon immer eine Vorgabe aus einer anderen Epoche. Aus einer, in der es noch selten war, ein hohes Alter zu erreichen. Ich habe grundsätzlich Respekt vor jedem Menschen, egal wie alt, welcher Nation und Haarfarbe...Ausserdem werden auch Respektlose, ignorante und desinteressierte Menschen alt. Soll ich sie deswegen automatisch respektieren? Ich bin vielleicht sensibler, wenn ich enen älteren Menschen sehe, der Hilfe benötigt, egal bei was. Aber das hat, wie gesagt, eher mit Hilfsbereitschaft zu tun, als mit Respekt. Auf das Thema hier bezogen würde ich meinen, dass sich diejenigen, die zu der Entscheidung der Nichtteilnahme gedrängt haben, diesen Respekt nicht verdient haben. Meine Hilfe aber biete ich nach wie vor gerne an.

  • L
    Lothar

    Für Knobloch lautet die Formel: Kritik an Israels Politik = Antisemitismus. Und das Disqualifiziert sie.

  • S
    Stefan

    Was mich an der Nichtteilnahme und ihrer Begründung stört, ist die Art der Formulierung. Wenn sogar die Musiker genannt würden, dann...Es hört sich so an, als habe man darauf gewartet, dass sich diese Gelegenheit zu einer Kritik am Umgang mit führenden Personen des Zentralrats ergibt. Bei einer solchen Gedenkversammlung stehen doch nie einzelne Personen im Vordergrund. Ich bin davon ausgegangen, dass anlässlich derartig wichtiger Gedenkfeiern allen gedacht wird, also z.B. auch meinem Großvater, der politischer Häftling war. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass er oder meine Oma Wert darauf gelegt hätten, persönlich empfangen zu werden, geschweigedenn bei einer Zeremonie dieser Größenordnung. Mir missfällt das Gebaren des Zentralrats sehr und ich hoffe, dass es sich um ein Missverständnis handelt, eine Pressemeldung, die evtl. formuliert wurde aber nicht für die Publikation vorgesehen war. Darüberhinaus sollten wir nicht mit dem Zeigefinger auf die deutsche Mitte zeigen, sondern diejenigen stärken, die dabei helfen, der Verbreitung rechtsradikalen Gedankenguts entgegenzutreten. Schlichte Anschuldigungen nützen doch rein gar nichts, haben noch nie etwas bewirkt. Wer über ein wenig Lebenserfahrung verfügt und an Geschichte interessiert ist, der kann sich über eine Entscheidung, wie der des Zentralrats wirkilch nur wundern. Wen ich das höre bzw. lese, bin ich froh, dass weder mein Großvater noch meine Großmutter leben. Obwohl: er hätte vermutlich gerne seine Trompete gezückt und den niederrangigen Musikern beigestanden.

  • A
    anke

    Wen will der Zentralrat bestrafen mit seiner Absage? Den Veranstalter? Dessen Repräsentanten Merkel, Köhler und Lammert? Die Abiturienten des Sophie-Scholl-Gymnasiums gar? Und wofür werden die Gestraften belangt? Für die nach Ansicht des Zentralrates "fortschreitend um sich greifende Feindschaft gegen Juden"? Dafür, dass sie zwar vielen Veranstaltungen zulassen (wenn nicht gar initiieren und organisieren), die an den 64. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern, aber eben auch welche, die den Gaza-Krieg ächten? Für die Hass-Mails und die Morddrohungen, die fast jeder Gegner der extremen Rechten erhält? Oder doch nur fürs Protokoll? Und wenn es lediglich um eine Protokoll-Frage geht – wäre es dann nicht sinnvoller gewesen, sich mit der Bitte um Behebung der Befindlichkeits-Störung an den Protokollchef des Bundestages zu wenden (notfalls auch an den Bundestag selbst) und nicht an die Presse? Seit wann ist denn ap in der Lage, dem Bundestag seine Protokolle zu diktieren? Ist der Zentralrat keine politische Vertretung mehr? Wenn doch, was ist das denn für eine Politik, die Herr Kramer da kommuniziert? Gibt es eigentlich gar keine überlieferten Regeln für den Umgang mit den "Anlässen" tradierter Veranstaltungen?

     

    Seltsam, das alles! Sehr, sehr seltsam! Ich kann mir nicht helfen, aber besonders erstaunlich finde ich es nicht, wenn einfach gestrickte Leute auf die Idee, kommen, es müsse endlich mal "a Rua" sein mit all dem "Gegacker". Klar, man kann denen sagen, dass sie das Letzte sind und sie in die Ecke stellen, auf dass sie sich da eine Runde schämen. Man kann aber auch Verantwortung übernehmen - für die Folgen des eigenen Verhaltens, nicht für das Verhalten anderer.

  • S
    Sannio

    Ich finde gerade der Anlass gebietet es, dass diese Funktionäre sich als Person zurücknehmen. Es geht um das Gedenken unzähliger Namenloser die vernichtet wurden oder schlicht abgeschlachtet. Da gebiete es der Anstand, dass man als Person zurück tritt.

  • M
    Martin

    Immer dann wenn Menschen ihre Religion mißbrauchen, indem sie als religiöse Gruppe außerreligiöse Ziele verfolgen, wird es bedenklich. Religion ist privater Glaube, man könnte sagen, ein esoterisches Hobby. Besonders Moslems müssen das noch lernen.

     

    Juden, Christen, Moslems etc., das sind alles nur Menschen mit einer bestimmten Religion. So wie es Schwarze und Weiße gibt, oder Blonde und Brünette, Linke und Rechte. Die Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht. Wenn ich einen Juden kritisiere, dann sicher nicht wegen seiner Religion. Ein Jude ohne seine Religion gesehen, ist kein Jude mehr, genauso wie es keinen atheistischen Christen gibt. Ich bewerte ihn als Mensch. Doch solange politische oder gesellschaftliche Personen ihre eigene Religionszugehörigkeit instrumentalisieren, ist klar, daß sie einen Angriff auf ihre Person als Angriff auf ihre Religion mißverstehen.

     

    Ein Antisemit ist entweder gegen die jüdische Religion oder er ist dumm, weil er meint, Juden wären eine eigene Spezies losgelöst von ihrer Religion.

  • H
    Hellcat

    Kann man diese unseriöse, überflüssige, selbstherrliche und verblendete Organisation nicht endlich mal abschaffen?

     

    Oder einfach ignorieren, denn zu mehr als einer aktionistischen Politik des erhobenen Zeigfingers scheint diese ja nicht fähig zu sein.

  • T
    Thomas

    "Anschließend wollten Abiturienten der Berliner Sophie-Scholl-Oberschule Auszüge aus dem Buch "Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948" vortragen."

    Hört sich für mich interessanter an als eine ellenlange Liste von Leuten, die aus dem einen oder anderen Grunde erwähnt werden möchten.

     

    Trotzdem: Diese Gleichung "Israel - Zentralrat - Juden - Friedman" finde ich ungerechtfertigt. Da hat das eine nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun.

     

    Friedman ist ein Journalist und Qerdenker, der zu polarisieren weiß und das auch will. Wer sich nicht mit ihm auseinandersetzen möchte, der soll ihm nicht zusehen bzw. ihn nicht lesen. Intelligent ist er allemal.

  • K
    Kommentar

    Eben, was spricht dagegen einem Überlebenden wenige Augenblicke persönlicher Aufmerksamkeit und vielleicht auch Anteilnahme zu schenken, und sie persönlich zu begrüßen ?

    Sowas gebietet allein schon der Anstandt. Andere sagen dazu, Respekt vor dem Alter, nur hier kommt ja noch etwas mehr zusammen, können aber wohl einige nicht verstehen.

     

    Nun ja, man könnte vielleicht sagen, wenn man bösartig wäre, in einem Land, was seine Alten in Heime abschiebt, entmündigt, misshandelt und verdursten läßt, obwohl es im Prinzip eigentlich jeder weiss, also mich wundert es da wenig, wenn es immer ruppiger zugeht, auf den verschiedensten Ebenen.

     

    Naja, wenn Köhler, ehm. IWF und dann weggelobt worden, da eine Rede halten soll, würde ich mir auch veräppelt vorkommen...

     

    "Griefahn, die auch Vorstandsmitglied der Stiftung für das Holocaustmahnmal ist, verwies am Dienstag im rbb-Inforadio auf die Beteiligung jüdischer Persönlichkeiten und Organisationen an den Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag in den vergangenen Jahren."

     

    Schade um die Sendezeit, sie hätte mal lieber im Jahre 2009 bleiben sollen, aber so ist es ja meist, wer nichts zu sagen hat, bemüht meist gern die Vergangenheit... und suhlt sich darin.

     

    @ Martin

     

    "Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht."

     

    ZR, Friedmann, 1400 Palästinenser (bei denen ich ausdrücklich nicht! von Ermordung spreche), schon lustig was sie so alles in einen Topf schmeißen, danach dann zu der klassischen Antisemitismusfrage kommen, die sie uns natürlich mit knackigen Phrasen gleich selbst beantworten. Sehr schön.

    Komischerweise behaupten das viele Antisemiten, daß sie eben nicht antisemitsch sind,... ähnlich wie der Wolf, der ja nur so große Augen hat, damit er besser sehen kann.

     

    "Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion."

     

    Doch, nur verstehen sie das vielleicht nicht, alle die sie aufgezählt haben, praktizieren mehr oder weniger den jüdischen Glauben, der sie u.a. auch eint.

    Bei den Palästinensern ist das der Islam, der nicht selten in einem menschenverachtenden Antlitz daher kommt, zumal ja die Hamas schon mehrfach von Vernichtung gesprochen hat, trotz des mir immer so toll aufgetischen und friedvollen Islams.

    Kann man ja auch schön an den Protesten in Berlin sehen, was passiert wenn aggressive Palästinenser demonstrieren - zwei verletzte Polizisten, einer mit einer Eisenstange, vor einer Synagoge, Arztrechnung zahlt der Steuerzahler und keine palästinesische Organisation. Was passiert wäre, hätte dort ein Rabbi gestanden, kann sich ja jeder selbst vorstellen.

     

    Vielleicht ist es mal ganz gut, daß der ZR wegbleiben wird, vielleichts bewirkt es bei dem einen oder anderen ein gewisses Nachdenken, und wenn doch nicht, dann ist das schonmal ein Vorgeschmack auf die Zukunft.

  • M
    misc

    Ich empfinde es als widerwärtig, wie insbesondere dieser selbsternannte wie -herrliche "Zentralrat" & co. in ihrer Propaganda beständig den Eindruck verbreiten, die Opfer der Shoa seien dafür gestorben, um heute als Frei- oder zumindest Trumpfkarte für die seine und israelische Politik zu fungieren.

     

    Wen es wundert, warum dieses dunkelste Kapitel unsrer Geschichte immer gleichgültiger, immer weniger oder strecken- und perverserweise gar positiver betrachtet wird - in diesem Handeln, in diesem allein vom Begriff her ekelhaften "Schuldkult" liegt sicherlich ein nicht minder Teil der Antwort.

  • BM
    Benjamin Metz

    So ein Quatsch jetzt wie ein kleines Kind zu trotzen! Ja, es gibt den Judenhass immer noch, bedauerlicherweise und nicht nur in Deutschland – das war auch vor dem Krieg in Gaza so. Den Protest gegen den Krieg jetzt in einen Vorwurf des Antisemitismus zu verkehren zerstört jedoch schnell jede Mündigkeit. Meiner Meinung nach auch auf der Seite des Zentralrats. So beendet er einseitig den Dialog und verschärft die Situation die ohnehin schon herrscht. Es scheint als brauchte es nur einen Anlass einen wie auch immer gearteten, aufgestauten Frust nun abzulassen. Religion hat in politischen Diskussionen nichts zu suchen!

  • M
    michael

    Eigentlich ist es bedauerlich, dass den Initiatoren dieser Gedenkfeier bisher nie einfiel, anwesende Überlebende offiziel zu begrüßen, sie nach außenhin sichtbar miteinzubeziehen. U. A. um sie geht es doch schließlich!

    Merkwürdig dennoch, dass der Protest nun nach über einer Dekade kommt. Das ist für mich dadurch zu erklären, dass es dabei eben nicht allein um Eitelkeiten der Ratsmitglieder geht. Sondern um den Umstand, dass sie mit ansteigender Feindseligkeit seitens nichtjüdischer Bevölkerungsteile konfrontiert werden. Angesichts der Eskalationspolitik Israels verwundert diese nicht. Leider vergessen die Menschen immer wieder gerne, dass Israel nicht mit dem Judentum gleich zu setzen ist.

  • TN
    Tom Nix

    Genau diese Einstellung des ZR der Juden bingt es auf demn Punkt, warum so viele Menschen den ZR ablehnen. Ich bin bestimmt kein antisemit und verabscheue jede Form von Gewalt und Unterdrückung. Doch muss man auch als deutscher sagen können, dass der ZR sich zu einem Club von Egomanen entwickelt hat, der sich unter dem Schutzschild des Antisimetismus dazu aufmacht, allen nur noch auf den Nerv zugehen. Ob das den legitimen Anliegen der jüdischen Mitbürger dient,

    möchte ich bezweifeln

  • M
    Martin

    2 mal @ bill:

     

    Was gegen eine Begrüßung spricht?

    Das Protokoll des Bundestages.

    Oder will der Zentralrat eine Sonderbehandlung?

    Uhh, uhh, Sonderbehandlung, böses Wort ...

     

    Was hat Friedman und Israel mit dem Thema zu tun?

    Friedman instrumentalisiert seine Religion ständig selbst. Wäre er kein Jude, würde sich niemand für diese Nervensäge als Journalist interessieren.

    Und Israel und deren Krieg in Gaza hat der Zentralrat selbst ins Spiel gebracht. Sie sollten den Artikel lesen, den Sie kommentieren.

     

    Man sollte sich klarmachen: Der Zentralrat ist ein weltlicher Verein, der sich anmaßt, für eine ganze Religionsgruppe zu sprechen, schon das ist seltsam, er ist nämlich kein geistliches Oberhaupt wie der Vatikan für die Katholiken. Und schon dort herrscht überwiegend eine weite Distanz. Keine 10% der Katholiken hält sich an die Vorgaben des Papstes, die eigentlich bindend wären.

  • B
    bill

    Alle hier reden munter am Thema vorbei in klassischer antisemitischer Manier, da wird von Eitelkeit und Ehrgeiz geredet, von Israel und Herrn Friedmann und von der Pflicht des Zentralrats gegen Nazis zu arbeiten, das hat doch alles mit dem Thema garnichts zu tun. Da geht es nur um Resentiments.

    Was spricht dagegen anwesende Überlebende zu begrüßen?

  • K
    Kommentator

    Aha!

     

    Proteste für Frieden als eliminatorischen Antisemitismus verkaufen (P. Spiegel),

    als Zentralrat (!) für das Massaker in Gaza protestieren und sich dann über Kritik wundern, die selbst wiederum als Antisemitismus gewertet wird.

     

    Hört endlich auf, lieber Zentralrat! Ihr seid NICHT die Organisation aller Juden in der BRD, wie AIPAC es nicht in den USA ist.

     

    Es gibt genug liberale und friedenbsbewegte Juden in aller Welt, die von diesen Organisationen diffamiert werden.

     

    Pfui!!

  • B
    bill

    das ist ganz klar antisemitisch was sie da schreiben. Diese immergleiche Vermischung von Akteuren, Themen und Vorurteilen.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Geschichtslosigkeit, denn die “häufigen überzogenenen Nörgeleien des zentrelrats“ stehen in einem deutschen Geschichtszusammenhang nach 1945, der von Menschenverachtung Ignoranz und Selbstgerechtigkeit geprägt ist.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Antisemitismus, denn was hat Herr Friedmann jetzt, heute mit dem Thema Holocaustgedenken im Bundestag zu tun?

    Und was soll Israel jetzt bei der ganzen Angelegenheit?

    Schade, so einen Beitrag lesen u müssen.

  • HE
    Häberle, Eugen

    Jetzt gibt es diesen Gedenktag und die Veranstaltung im Bundestag, wenn ich es richtig sehe, seit über 10 Jahren und heute fällt dem Zentralrat ein, dass Sie auch gerne namentlich begrüßt werden wollen. Sorry, aber mit dieser gekränkten Eitelkeit wegen einer nichtigen Formalie tut sich der ZR selbst und seiner Sache keinen Gefallen,

    vielmehr untergräbt er damit seine eigene Legimitation als eine wichtige moralische Instanz in D.

  • O
    observer

    Gott sei Dank!

  • O
    oldgod

    Grossen Respekt an die taz, dass die Kommentarfunktion, im Gegensatz zu Demokratiesprachroehren wie faz, welt usw., bei diesem "heiklen Thema" eingeschaltet bleibt. Was diese Damen und Herren im Bericht angeht, so ist es keine Geburtstagsparty oder Ordenverleihung, an welchen sie persoenlich begruesst und auf den Haenden getragen werden sollen. Worum es bei ihrem "Protest" geht, so sind es die eigenen Ambitionen und Ehrgeiz, um mal gross auftreten zu duerfen. Da es nicht auf diesem Wege klappt, so finden eben diese Damen und Herren einen anderen Weg um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Hat anscheinend nichts mehr mit dem Gedenken zu tun.

  • B
    BS.80

    Danke Martin!

    Sehr treffend formuliert.

  • M
    Martin

    Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht.

     

    Es braucht nicht viel, um eine solche Perspektive einzunehmen und schon frage ich mich, ob diese antisemitisch ist.

     

    Nein, denn ich bin für Religionsfreiheit, Judentum ist eine Religion. Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion.

  • DK
    Dr K

    Der Zentralrat käme seinen Pflichten besser nach, wenn er sich konstruktiv gegen konkrete antisemitische Kräfte richtete, anstatt destruktiv zu schmollen, wenn ihm nicht genug gehuldigt wird, zumal auf einer Veranstaltung, die sowieso klar auf seiner Seite steht. Nur so kann er auf Dauer noch ernst zu nehmen sein.

  • D
    Denninger

    Es ist wieder erheiternd, welch Geschwätz manche der werten Leser von sich geben.

    @ alle, welche in ihren Mails versuchen, die Brücke vom Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) zum Gazakonflickt zu schlagen.

    Der ZdR vertritt weder Israel noch "die Juden". Er ist die Dachorganisation der jüdischen Interessenvertretungen in Deutschand.

    Als solcher bezog er zum Konflikt Stellung und stellte seine Position dar. Dies tat so ziemlich jeder von uns.

    Wenn sich der ZdJ nicht angemessen einbezogen fühlt und den Veranstaltungen fernbleibt, so ist das seine Entscheidung. Ich finde es nur toll, wie dies von einigen hier hämisch zerredet und, mehr oder weniger offen, als "typisch jüdische Überheblichkeit" dargestellt wird.

  • R
    René

    Endlich wird das jüdische Volk wieder mehr beachtet!! Oder meinetwegen auch bedauert. Durch die größtenteils völlig sinnfreien Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung war man ja etwas in Verruf geraten - außerhalb der eigenen Religionsgruppe. Und dann endlich wieder was zum (berechtigterweise) verurteilen durch Papst Benedikts ähnlich sinnfreie Wideraufnahme der ehemals verstoßenen Geistlichen. Zu Recht allgemeines Köpfeschütteln . Und nun das Fernbleiben bei der Gedenkfeier. Die Begründung, man werde nicht gebührend gewürdigt, ist schlichtweg arrogant zu nennen. Ich denke die mahnende Geste der Feier an sich ist eigentlich genug des erwiesenen Respekts. Es ist richtig, daß der Holocaust niemals vergessen werden darf, aber warum muß immer ein Kniefall oder öffentlich zur Schau getragenes Mitleid Teil solcher Veranstaltungen sein ? Wenn ich heute mit einem jüdischen Bürger spreche, genügt es ihm, daß ich die Geschichte kenne und er weiß, daß ich diese ebenso verabscheue und verurteile, doch verlangt er keineswegs bei jedem weiteren Treffen erneute Mitleidsbekundungen !. Ein bißchen mehr Respekt vor der Geste des Bundestags und deren Anerkennung würde dem Zentralrat auch besser zu Gesicht stehen !.

  • W
    Wolfgang

    Zu dieser Veranstaltung, die zu einer Versöhnung zwischen Juden und Deutschen beitragen soll, wurden die Vertreter dieser Glaubensgemenschaft eingeladen. Wenn diese an der Veranstaltung nicht mehr teilnehmen wollen oder Bedingungen für die Teilnahme stellen, sollte man sie in Zukunft nicht mehr einladen.

  • T
    Tippex

    Die Frage ist nicht, ob man den Zentralrat kritisieren darf, sondern wie.

     

    Mit hysterischen Reaktionen wird man selbst zu dem, was man glaubt fürchten zu müssen (so fangen übrigens Völkermorde an).

     

    Köhlers Argument mit dem Protokoll ist allerdings absolut totalitär. Auf dem Niveau argumentieren Halbstarke, die gerade jemanden verkloppt haben!

     

    Aber ich muss dem armen Mann auch eine Lanze brechen. Was sollte er denn sagen? Vielleicht: "herzlichen Glückwunsch, dass Sie überlebt haben"?? Das wäre ja wohl ein Faustschlag ins Gesicht der Toten.

  • S
    Samanti

    Ich kann dieses Gerede über angeblich in Deutschland steigenden Antisemitismus und sogar Judenhass nicht mehr hören. Knobloch und der Zentralrat diffamieren jegliche Kritik an der Politik Israels als Antisemitisch und Judenhass. Und das sind dann diese angeblich steigenden Zahlen? Was soll das? Wollen sie so die berechtigte Kritik an Israel unterdrücken, eine Selbstzensur in den Köpfen der Menschen hervorrufen?

    Entschuldigung, das ist unanständig.

    Genügt es nicht, dass die deutschen Medien sich selber beim Thema Israel selber zensieren? In einer deutschen Regionalzeitung wurden Stimmen deutscher Juden mit der Meinung veröffentlicht, Israel würde den Krieg in Gaza auch für uns, nämlich die nichtjüdischen Deutschen, führen.Sonst noch Fragen?

    Politik muß kritisierbar bleiben dürfen.

    Vom Zentralrat würde ich mir Aufgabe seiner völlig unreflektierten Position und konstruktive Mitarbeit in der deutschen Gesellschaft wünschen.

  • S
    Stefan

    @ Kommentar: "Respekt vor dem Alter" zu haben, erschien mir schon immer eine Vorgabe aus einer anderen Epoche. Aus einer, in der es noch selten war, ein hohes Alter zu erreichen. Ich habe grundsätzlich Respekt vor jedem Menschen, egal wie alt, welcher Nation und Haarfarbe...Ausserdem werden auch Respektlose, ignorante und desinteressierte Menschen alt. Soll ich sie deswegen automatisch respektieren? Ich bin vielleicht sensibler, wenn ich enen älteren Menschen sehe, der Hilfe benötigt, egal bei was. Aber das hat, wie gesagt, eher mit Hilfsbereitschaft zu tun, als mit Respekt. Auf das Thema hier bezogen würde ich meinen, dass sich diejenigen, die zu der Entscheidung der Nichtteilnahme gedrängt haben, diesen Respekt nicht verdient haben. Meine Hilfe aber biete ich nach wie vor gerne an.

  • L
    Lothar

    Für Knobloch lautet die Formel: Kritik an Israels Politik = Antisemitismus. Und das Disqualifiziert sie.

  • S
    Stefan

    Was mich an der Nichtteilnahme und ihrer Begründung stört, ist die Art der Formulierung. Wenn sogar die Musiker genannt würden, dann...Es hört sich so an, als habe man darauf gewartet, dass sich diese Gelegenheit zu einer Kritik am Umgang mit führenden Personen des Zentralrats ergibt. Bei einer solchen Gedenkversammlung stehen doch nie einzelne Personen im Vordergrund. Ich bin davon ausgegangen, dass anlässlich derartig wichtiger Gedenkfeiern allen gedacht wird, also z.B. auch meinem Großvater, der politischer Häftling war. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass er oder meine Oma Wert darauf gelegt hätten, persönlich empfangen zu werden, geschweigedenn bei einer Zeremonie dieser Größenordnung. Mir missfällt das Gebaren des Zentralrats sehr und ich hoffe, dass es sich um ein Missverständnis handelt, eine Pressemeldung, die evtl. formuliert wurde aber nicht für die Publikation vorgesehen war. Darüberhinaus sollten wir nicht mit dem Zeigefinger auf die deutsche Mitte zeigen, sondern diejenigen stärken, die dabei helfen, der Verbreitung rechtsradikalen Gedankenguts entgegenzutreten. Schlichte Anschuldigungen nützen doch rein gar nichts, haben noch nie etwas bewirkt. Wer über ein wenig Lebenserfahrung verfügt und an Geschichte interessiert ist, der kann sich über eine Entscheidung, wie der des Zentralrats wirkilch nur wundern. Wen ich das höre bzw. lese, bin ich froh, dass weder mein Großvater noch meine Großmutter leben. Obwohl: er hätte vermutlich gerne seine Trompete gezückt und den niederrangigen Musikern beigestanden.

  • A
    anke

    Wen will der Zentralrat bestrafen mit seiner Absage? Den Veranstalter? Dessen Repräsentanten Merkel, Köhler und Lammert? Die Abiturienten des Sophie-Scholl-Gymnasiums gar? Und wofür werden die Gestraften belangt? Für die nach Ansicht des Zentralrates "fortschreitend um sich greifende Feindschaft gegen Juden"? Dafür, dass sie zwar vielen Veranstaltungen zulassen (wenn nicht gar initiieren und organisieren), die an den 64. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern, aber eben auch welche, die den Gaza-Krieg ächten? Für die Hass-Mails und die Morddrohungen, die fast jeder Gegner der extremen Rechten erhält? Oder doch nur fürs Protokoll? Und wenn es lediglich um eine Protokoll-Frage geht – wäre es dann nicht sinnvoller gewesen, sich mit der Bitte um Behebung der Befindlichkeits-Störung an den Protokollchef des Bundestages zu wenden (notfalls auch an den Bundestag selbst) und nicht an die Presse? Seit wann ist denn ap in der Lage, dem Bundestag seine Protokolle zu diktieren? Ist der Zentralrat keine politische Vertretung mehr? Wenn doch, was ist das denn für eine Politik, die Herr Kramer da kommuniziert? Gibt es eigentlich gar keine überlieferten Regeln für den Umgang mit den "Anlässen" tradierter Veranstaltungen?

     

    Seltsam, das alles! Sehr, sehr seltsam! Ich kann mir nicht helfen, aber besonders erstaunlich finde ich es nicht, wenn einfach gestrickte Leute auf die Idee, kommen, es müsse endlich mal "a Rua" sein mit all dem "Gegacker". Klar, man kann denen sagen, dass sie das Letzte sind und sie in die Ecke stellen, auf dass sie sich da eine Runde schämen. Man kann aber auch Verantwortung übernehmen - für die Folgen des eigenen Verhaltens, nicht für das Verhalten anderer.

  • S
    Sannio

    Ich finde gerade der Anlass gebietet es, dass diese Funktionäre sich als Person zurücknehmen. Es geht um das Gedenken unzähliger Namenloser die vernichtet wurden oder schlicht abgeschlachtet. Da gebiete es der Anstand, dass man als Person zurück tritt.

  • M
    Martin

    Immer dann wenn Menschen ihre Religion mißbrauchen, indem sie als religiöse Gruppe außerreligiöse Ziele verfolgen, wird es bedenklich. Religion ist privater Glaube, man könnte sagen, ein esoterisches Hobby. Besonders Moslems müssen das noch lernen.

     

    Juden, Christen, Moslems etc., das sind alles nur Menschen mit einer bestimmten Religion. So wie es Schwarze und Weiße gibt, oder Blonde und Brünette, Linke und Rechte. Die Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht. Wenn ich einen Juden kritisiere, dann sicher nicht wegen seiner Religion. Ein Jude ohne seine Religion gesehen, ist kein Jude mehr, genauso wie es keinen atheistischen Christen gibt. Ich bewerte ihn als Mensch. Doch solange politische oder gesellschaftliche Personen ihre eigene Religionszugehörigkeit instrumentalisieren, ist klar, daß sie einen Angriff auf ihre Person als Angriff auf ihre Religion mißverstehen.

     

    Ein Antisemit ist entweder gegen die jüdische Religion oder er ist dumm, weil er meint, Juden wären eine eigene Spezies losgelöst von ihrer Religion.

  • H
    Hellcat

    Kann man diese unseriöse, überflüssige, selbstherrliche und verblendete Organisation nicht endlich mal abschaffen?

     

    Oder einfach ignorieren, denn zu mehr als einer aktionistischen Politik des erhobenen Zeigfingers scheint diese ja nicht fähig zu sein.

  • T
    Thomas

    "Anschließend wollten Abiturienten der Berliner Sophie-Scholl-Oberschule Auszüge aus dem Buch "Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948" vortragen."

    Hört sich für mich interessanter an als eine ellenlange Liste von Leuten, die aus dem einen oder anderen Grunde erwähnt werden möchten.

     

    Trotzdem: Diese Gleichung "Israel - Zentralrat - Juden - Friedman" finde ich ungerechtfertigt. Da hat das eine nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun.

     

    Friedman ist ein Journalist und Qerdenker, der zu polarisieren weiß und das auch will. Wer sich nicht mit ihm auseinandersetzen möchte, der soll ihm nicht zusehen bzw. ihn nicht lesen. Intelligent ist er allemal.

  • K
    Kommentar

    Eben, was spricht dagegen einem Überlebenden wenige Augenblicke persönlicher Aufmerksamkeit und vielleicht auch Anteilnahme zu schenken, und sie persönlich zu begrüßen ?

    Sowas gebietet allein schon der Anstandt. Andere sagen dazu, Respekt vor dem Alter, nur hier kommt ja noch etwas mehr zusammen, können aber wohl einige nicht verstehen.

     

    Nun ja, man könnte vielleicht sagen, wenn man bösartig wäre, in einem Land, was seine Alten in Heime abschiebt, entmündigt, misshandelt und verdursten läßt, obwohl es im Prinzip eigentlich jeder weiss, also mich wundert es da wenig, wenn es immer ruppiger zugeht, auf den verschiedensten Ebenen.

     

    Naja, wenn Köhler, ehm. IWF und dann weggelobt worden, da eine Rede halten soll, würde ich mir auch veräppelt vorkommen...

     

    "Griefahn, die auch Vorstandsmitglied der Stiftung für das Holocaustmahnmal ist, verwies am Dienstag im rbb-Inforadio auf die Beteiligung jüdischer Persönlichkeiten und Organisationen an den Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag in den vergangenen Jahren."

     

    Schade um die Sendezeit, sie hätte mal lieber im Jahre 2009 bleiben sollen, aber so ist es ja meist, wer nichts zu sagen hat, bemüht meist gern die Vergangenheit... und suhlt sich darin.

     

    @ Martin

     

    "Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht."

     

    ZR, Friedmann, 1400 Palästinenser (bei denen ich ausdrücklich nicht! von Ermordung spreche), schon lustig was sie so alles in einen Topf schmeißen, danach dann zu der klassischen Antisemitismusfrage kommen, die sie uns natürlich mit knackigen Phrasen gleich selbst beantworten. Sehr schön.

    Komischerweise behaupten das viele Antisemiten, daß sie eben nicht antisemitsch sind,... ähnlich wie der Wolf, der ja nur so große Augen hat, damit er besser sehen kann.

     

    "Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion."

     

    Doch, nur verstehen sie das vielleicht nicht, alle die sie aufgezählt haben, praktizieren mehr oder weniger den jüdischen Glauben, der sie u.a. auch eint.

    Bei den Palästinensern ist das der Islam, der nicht selten in einem menschenverachtenden Antlitz daher kommt, zumal ja die Hamas schon mehrfach von Vernichtung gesprochen hat, trotz des mir immer so toll aufgetischen und friedvollen Islams.

    Kann man ja auch schön an den Protesten in Berlin sehen, was passiert wenn aggressive Palästinenser demonstrieren - zwei verletzte Polizisten, einer mit einer Eisenstange, vor einer Synagoge, Arztrechnung zahlt der Steuerzahler und keine palästinesische Organisation. Was passiert wäre, hätte dort ein Rabbi gestanden, kann sich ja jeder selbst vorstellen.

     

    Vielleicht ist es mal ganz gut, daß der ZR wegbleiben wird, vielleichts bewirkt es bei dem einen oder anderen ein gewisses Nachdenken, und wenn doch nicht, dann ist das schonmal ein Vorgeschmack auf die Zukunft.

  • M
    misc

    Ich empfinde es als widerwärtig, wie insbesondere dieser selbsternannte wie -herrliche "Zentralrat" & co. in ihrer Propaganda beständig den Eindruck verbreiten, die Opfer der Shoa seien dafür gestorben, um heute als Frei- oder zumindest Trumpfkarte für die seine und israelische Politik zu fungieren.

     

    Wen es wundert, warum dieses dunkelste Kapitel unsrer Geschichte immer gleichgültiger, immer weniger oder strecken- und perverserweise gar positiver betrachtet wird - in diesem Handeln, in diesem allein vom Begriff her ekelhaften "Schuldkult" liegt sicherlich ein nicht minder Teil der Antwort.

  • BM
    Benjamin Metz

    So ein Quatsch jetzt wie ein kleines Kind zu trotzen! Ja, es gibt den Judenhass immer noch, bedauerlicherweise und nicht nur in Deutschland – das war auch vor dem Krieg in Gaza so. Den Protest gegen den Krieg jetzt in einen Vorwurf des Antisemitismus zu verkehren zerstört jedoch schnell jede Mündigkeit. Meiner Meinung nach auch auf der Seite des Zentralrats. So beendet er einseitig den Dialog und verschärft die Situation die ohnehin schon herrscht. Es scheint als brauchte es nur einen Anlass einen wie auch immer gearteten, aufgestauten Frust nun abzulassen. Religion hat in politischen Diskussionen nichts zu suchen!

  • M
    michael

    Eigentlich ist es bedauerlich, dass den Initiatoren dieser Gedenkfeier bisher nie einfiel, anwesende Überlebende offiziel zu begrüßen, sie nach außenhin sichtbar miteinzubeziehen. U. A. um sie geht es doch schließlich!

    Merkwürdig dennoch, dass der Protest nun nach über einer Dekade kommt. Das ist für mich dadurch zu erklären, dass es dabei eben nicht allein um Eitelkeiten der Ratsmitglieder geht. Sondern um den Umstand, dass sie mit ansteigender Feindseligkeit seitens nichtjüdischer Bevölkerungsteile konfrontiert werden. Angesichts der Eskalationspolitik Israels verwundert diese nicht. Leider vergessen die Menschen immer wieder gerne, dass Israel nicht mit dem Judentum gleich zu setzen ist.

  • TN
    Tom Nix

    Genau diese Einstellung des ZR der Juden bingt es auf demn Punkt, warum so viele Menschen den ZR ablehnen. Ich bin bestimmt kein antisemit und verabscheue jede Form von Gewalt und Unterdrückung. Doch muss man auch als deutscher sagen können, dass der ZR sich zu einem Club von Egomanen entwickelt hat, der sich unter dem Schutzschild des Antisimetismus dazu aufmacht, allen nur noch auf den Nerv zugehen. Ob das den legitimen Anliegen der jüdischen Mitbürger dient,

    möchte ich bezweifeln

  • M
    Martin

    2 mal @ bill:

     

    Was gegen eine Begrüßung spricht?

    Das Protokoll des Bundestages.

    Oder will der Zentralrat eine Sonderbehandlung?

    Uhh, uhh, Sonderbehandlung, böses Wort ...

     

    Was hat Friedman und Israel mit dem Thema zu tun?

    Friedman instrumentalisiert seine Religion ständig selbst. Wäre er kein Jude, würde sich niemand für diese Nervensäge als Journalist interessieren.

    Und Israel und deren Krieg in Gaza hat der Zentralrat selbst ins Spiel gebracht. Sie sollten den Artikel lesen, den Sie kommentieren.

     

    Man sollte sich klarmachen: Der Zentralrat ist ein weltlicher Verein, der sich anmaßt, für eine ganze Religionsgruppe zu sprechen, schon das ist seltsam, er ist nämlich kein geistliches Oberhaupt wie der Vatikan für die Katholiken. Und schon dort herrscht überwiegend eine weite Distanz. Keine 10% der Katholiken hält sich an die Vorgaben des Papstes, die eigentlich bindend wären.

  • B
    bill

    Alle hier reden munter am Thema vorbei in klassischer antisemitischer Manier, da wird von Eitelkeit und Ehrgeiz geredet, von Israel und Herrn Friedmann und von der Pflicht des Zentralrats gegen Nazis zu arbeiten, das hat doch alles mit dem Thema garnichts zu tun. Da geht es nur um Resentiments.

    Was spricht dagegen anwesende Überlebende zu begrüßen?

  • K
    Kommentator

    Aha!

     

    Proteste für Frieden als eliminatorischen Antisemitismus verkaufen (P. Spiegel),

    als Zentralrat (!) für das Massaker in Gaza protestieren und sich dann über Kritik wundern, die selbst wiederum als Antisemitismus gewertet wird.

     

    Hört endlich auf, lieber Zentralrat! Ihr seid NICHT die Organisation aller Juden in der BRD, wie AIPAC es nicht in den USA ist.

     

    Es gibt genug liberale und friedenbsbewegte Juden in aller Welt, die von diesen Organisationen diffamiert werden.

     

    Pfui!!

  • B
    bill

    das ist ganz klar antisemitisch was sie da schreiben. Diese immergleiche Vermischung von Akteuren, Themen und Vorurteilen.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Geschichtslosigkeit, denn die “häufigen überzogenenen Nörgeleien des zentrelrats“ stehen in einem deutschen Geschichtszusammenhang nach 1945, der von Menschenverachtung Ignoranz und Selbstgerechtigkeit geprägt ist.

     

    Aus ihrem Beitrag spricht Antisemitismus, denn was hat Herr Friedmann jetzt, heute mit dem Thema Holocaustgedenken im Bundestag zu tun?

    Und was soll Israel jetzt bei der ganzen Angelegenheit?

    Schade, so einen Beitrag lesen u müssen.

  • HE
    Häberle, Eugen

    Jetzt gibt es diesen Gedenktag und die Veranstaltung im Bundestag, wenn ich es richtig sehe, seit über 10 Jahren und heute fällt dem Zentralrat ein, dass Sie auch gerne namentlich begrüßt werden wollen. Sorry, aber mit dieser gekränkten Eitelkeit wegen einer nichtigen Formalie tut sich der ZR selbst und seiner Sache keinen Gefallen,

    vielmehr untergräbt er damit seine eigene Legimitation als eine wichtige moralische Instanz in D.

  • O
    observer

    Gott sei Dank!

  • O
    oldgod

    Grossen Respekt an die taz, dass die Kommentarfunktion, im Gegensatz zu Demokratiesprachroehren wie faz, welt usw., bei diesem "heiklen Thema" eingeschaltet bleibt. Was diese Damen und Herren im Bericht angeht, so ist es keine Geburtstagsparty oder Ordenverleihung, an welchen sie persoenlich begruesst und auf den Haenden getragen werden sollen. Worum es bei ihrem "Protest" geht, so sind es die eigenen Ambitionen und Ehrgeiz, um mal gross auftreten zu duerfen. Da es nicht auf diesem Wege klappt, so finden eben diese Damen und Herren einen anderen Weg um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Hat anscheinend nichts mehr mit dem Gedenken zu tun.

  • B
    BS.80

    Danke Martin!

    Sehr treffend formuliert.

  • M
    Martin

    Häufige überzogene Nörgeleien des Zentralrats, ein unerträglicher Friedman und die Ermordung von 1400 Palästinensern, was in keinem Verhältnis zu dem hilflosen Raketenbeschuß aus dem unterdrückten Gazastreifen steht.

     

    Es braucht nicht viel, um eine solche Perspektive einzunehmen und schon frage ich mich, ob diese antisemitisch ist.

     

    Nein, denn ich bin für Religionsfreiheit, Judentum ist eine Religion. Aber der Zentralrat ist eine Organisation, Friedman ein Journalist und Israel ein Staat mit politischem und militärischem Handeln. Das alles hat nichts zu tun mit der jüdischen Religion.

  • DK
    Dr K

    Der Zentralrat käme seinen Pflichten besser nach, wenn er sich konstruktiv gegen konkrete antisemitische Kräfte richtete, anstatt destruktiv zu schmollen, wenn ihm nicht genug gehuldigt wird, zumal auf einer Veranstaltung, die sowieso klar auf seiner Seite steht. Nur so kann er auf Dauer noch ernst zu nehmen sein.