piwik no script img

Journalisten–Protest bei Honecker

Berlin (dpa) - In einem Schreiben an Staats– und Parteichef Erich Honecker haben in der DDR akkreditierte westliche Korrespondenten gegen die tätlichen Übergriffe von Sicherheitskräften gegen Journalisten bei den Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Rockfans und der Polizei zu Pfingsten in der Nähe des Brandenburger Tors in Ost– Berlin protestiert. In dem Brief wurde das Vorgehen gegen Journalisten als schwerwiegender Vorfall bezeichnet, „der einen bislang einmaligen Verstoß gegen die Schlußakte von Helsinki sowie gegen die Abmachungen auf deutsch–deutscher Ebene darstellt“. Eine Darstellung des DDR– Außenministeriums vom 10. Juni über die Ereignisse habe „nicht den Tatsachen“ entsprochen. Dazu wurde in dem Brief erklärt: „Es ist unwahr, daß einzelne in der DDR akkreditierte Korrespondenten das Interesse vieler Jugendlicher vor dem Brandenburger Tor für dubiose politische Zwecke zu mißbrauchen versucht hätten. Es ist ferner unwahr, daß vor allem für das BRD–Fernsehen Provokationen in Szene gesetzt werden sollten.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen