: Job mit Lohnverzicht
■ Standortsicherungsvertrag bei Opel: Keine Entlassungen bis Ende 1997
Rüsselsheim (AFP) – Die Adam Opel AG hat für die knapp 46.000 Beschäftigten ihrer drei westdeutschen Automobilwerke Beschäftigungsgarantien bis zum Jahresende 1997 abgegeben. Für diese Zusage ist der Betriebsrat bereit, eine auf 1,6 Prozent verminderte Tariferhöhung hinzunehmen – die Gewerkschaft hat in diesem Jahr einen Lohnzuwachs von 2,8 Prozent ausgehandelt.
Grundlage für die Vereinbarung ist der sogenannte Standortsicherungsvertrag aus dem Jahr 1993. Ein Unternehmenssprecher teilte gestern in Rüsselsheim außerdem mit, daß sich der Gesamtsbetriebsrat und die Geschäftsleitung der deutschen General-Motors-Tochter in Nachverhandlungen zu einem seit zwei Jahren geltenden Rahmenvertrag darauf geeinigt haben, im nächsten Jahr sämtliche 350 Auszubildenden zu übernehmen.
Ein Sprecher des Opel-Betriebsrats sprach von einem „äußerst positiven Verhandlungsergebnis“, auf das die Arbeitnehmervertreter stolz seien. Die Beschäftigten der westdeutschen Opel- Werke in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern erhalten weiterhin als Weihnachtsgeld ein volles 13. Monatsgehalt ausgezahlt.
Mit dem Verzicht auf die volle Tariferhöhung könne Opel nun auch in Westdeutschland seine „Kostenziele“ ohne Entlassungen erreichen, meint der Opel-Sprecher. In Opel-Werk von Eisenach seien entsprechende Regelungen nicht nötig, da dieser Standort ohnehin nicht gefährdet sei.
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