■ Israel: Jigal Amir vor Gericht
Jerusalem (AP) – Der Mörder von Israels Ministerpräsident Jitzhak Rabin, Jigal Amir, hat sich gestern erneut zu der Tat bekannt. Bei der Fortsetzung des Prozesses gegen ihn sagte der 25jährige, er habe auf Rabin geschossen, damit dieser sein Amt nicht mehr ausüben könne. Er bestritt, daß es sich um ein Mordkomplott gehandelt habe und daß er die Zustimmung eines Rabbiners eingeholt habe. Er habe aus religiösen Gründen gehandelt, Mitwisser habe es aber nicht gegeben. Amir berief sich auf das sogenannte „Din Rodef“. Das religiöse Gebot wird von einigen Juden als Berechtigung aufgefaßt, Menschen zu töten, die Juden unterdrücken. Ziel sei es gewesen, Rabin so zu treffen, daß er gelähmt oder – wenn es keine andere Wahl gäbe – getötet würde. Der Attentäter bestätigte, daß sein Bruder ihm präparierte Munition mit größerer Durchschlagskraft gegeben habe.
Foto: Reuter
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