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Jelzin droht Tschetschenen mit Vergeltung

■ Moskau: Angriff beendet. Türkei verweigert gekaperter Fähre die Hafeneinfahrt

Moskau/Istanbul (AFP/rtr) – Der russische Präsident Boris Jelzin hat den Angriff der russischen Truppen auf Perwomaiskaja für beendet erklärt. 82 Geiseln seien befreit, 18 weitere verschwunden. 150 Rebellen seien bei den Kämpfen getötet worden. Jelzin drohte den Tschetschenen mit Vergeltung für das Geiseldrama. Dann werde „mit dem Terrorismus auf russischem Staatsgebiet Schluß gemacht“. Kurz zuvor hatten die tschetschenischen Rebellen erklärt, den Entführern sei mit Dutzenden von Geiseln die Flucht gelungen. Das tschetschenische Kommando sei von anderen Rebellen abgelöst worden, die in Perwomaiskaja die Stellung hielten.

Unterdessen bemüht sich die türkische Regierung um neue Verhandlungen mit den Entführern der Schwarzmeerfähre „Avrasya“. Die Nachrichtenagentur Anatolien meldete gestern, der Chef der türkischen Nationalpolizei, Cemil Serhati, sei in der Hafenstadt Eregli eingetroffen, um ein Ende der Geiselnahme zu erreichen. Zuvor hatten die türkischen Behörden dem Schiff die Einfahrt in den Bosporus verwehrt. Der türkische Innenminister Teoman Unusun sagte dazu, das Schiff habe Sprengsätze an Bord. „Das ist gemäß internationalen Abkommen verboten.“ Die Entführer hatten zuvor gefordert, in Istanbul eine Pressekonferenz abhalten zu können. Seite 9

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