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Jelzin: AKW - Nee

■ Stopp für Atomprojekte

Moskau (ap) - Der russische Präsident Boris Jelzin hat am Mittwoch alle Pläne für neue Atomkraftwerke in der Russischen Föderation ab 1991 auf Eis gelegt. In einem von ihm unterschriebenen Dekret des Parlaments heißt es, wegen der unbefriedigenden Entsorgung sei der Neubau von Atomkraftwerken auf dem Gebiet der RSFSR unannehmbar. Die Russische Föderation ist die größte in der Sowjetunion.

Das Dekret umfaßt sieben Punkte, macht aber keine konkreten Angaben darüber, ob auch militärische Atomprojekte betroffen sind. In Moskau wurde der Text aber dahingehend interpretiert, da ausdrücklich auf nuklearen Abfall der Hochseeflotte und aus dem Verteidigungsbereich Bezug genommen wird. Wegen des niedrigen technischen Standes bei der Entsorgung nuklearer Abfälle entstehe eine „ungesunde ökologische und sozial-psychologische Lage“, heißt es. Dies sei nicht länger tragbar. Die Regierung der RSFSR wird aufgefordert, ein Gesetz auszuarbeiten, das die Endlagerung radioaktiven Abfalls (auch aus dem Ausland) auf russischem Gebiet verbietet.

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