: Jaruzelski eingeladen
■ Weizsäcker trifft Walesa / Kranzniederlegung auf Westerplatte
Danzig (afp) - Der Vorsitzende von Solidarnosc, Lech Walesa, hat die bundesdeutsche Wirtschaft zu einem stärkeren Engagement in Polen aufgefordert. In einem Gespräch mit dem Bundespräsidenten, der ihn gestern im Rahmen seines Staatsbesuchs in Polen in Danzig traf, wurde er in diesem Wunsch von Richard von Weizsäcker unterstützt, teilte sein Sprecher Gernot Fritz mit. Bei der Verabschiedung in Warschau, nach Beendigung seiner politischen Gespräche mit der polnischen Staats- und Regierungsspitze, hat Weizsäcker Staatschef Wojciech Jaruzelski zu einem Gegenbesuch in die Bundesrepublik eingeladen. Ein Termin soll auf diplomatischem Wege vereinbart werden. Nach seiner Ankunft in Danzig hat Weizsäcker am Freitag auf der Westerplatte dem Schauplatz des Kriegsausbruchs am 1. September 1939 einen Kranz niedergelegt. Nach seinem Gespräch mit Walesa, an dem auch der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Helmut Schäfer, teilnahm, legte Weizsäcker ein Gebinde am Denkmal der gefallenen Arbeiter der früheren Lenin-Werft nieder, die heute um das wirtschaftliche Überleben kämpft.
Die polnische Presse druckte gestern die Reden Weizsäckers und Jaruzelskis beim Staatsbankett teilweise im Wortlaut ab. Der Bundespräsident hatte darin die Grenzfrage als in der Substanz geklärt bezeichnet.
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