Jarmusch-Film: Tanzen in abgewohnten Räumen
Die komplette Dauer eines Liedes lang tanzt der junge Mann in einem kahlen, abgewohnten Raum. Unspektakulär und doch außergewöhnlich ist diese Szene in Jim Jarmuschs „Permanent Vacation“ – und so kann man ihr irgendwie die Begründung des amerikanischen Independent-Kinos zusprechen. Seinen Debütfilm dreht Jarmusch 1980 in nur zehn Tagen. Den Hauptdarsteller Chris Parker musste der Regisseur jeden Morgen vor Drehbeginn erst suchen. Außerdem fuhr er das von Jarmuschs Freunden geliehene Auto, das er im Film stiehlt, fast zu Schrott. Zu sehen ist Jarmuschs Debüt am 16. und von 18. bis 20. Juni immer um 20.30 Uhr im Lichtblick Kino. Schon diesen Samstag, zum Start der Jarmusch-Reihe, laufen „Mystery Train“ (1989) und „Night On Earth“ (1991). Ersterer ist eine Hommage an den Rock’n’Roll, in der drei Episoden miteinander verwoben werden. Ein japanisches Pärchen, die Elvis-Fans Luisa und Dee Dee sowie drei Loser und der Barkeeper des Hotels „Arcade“ und ein bzw. zwei Schüsse spielen darin die Hauptrollen. Auch „Night On Earth“ ist ein Episodenfilm. Darin dreht sich alles um eine Nacht – die aus der Sicht von Taxifahrerinnen und -fahrern in verschiedenen Ländern erzählt wird.
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