: Japaner sollen importieren
■ Japan will seinen Markt öffnen
Tokio (AP/dpa) – Kurz nach dem Scheitern ihrer Wirtschaftsgespräche mit den USA hat die japanische Regierung bekanntgegeben, sie wolle von sich aus Maßnahmen ergreifen, um den Absatz ausländischer Erzeugnisse in Japan zu fördern. Ein Sprecher von Außenminister Tsutomu sagte: „Sowohl das japanische Volk als auch die Wirtschaftswelt glauben, daß wir offener sein sollten.“ Zugleich will die Regierung in Tokio aber gegen einen zu starken Anstieg des Yen-Kurses intervenieren. Nach dem Scheitern der Handelsgespräche war der Yen um 2,56 auf 105,60 Yen für einen Dollar geklettert. Eine Senkung des Yen- Kurses würde japanische Exporte billiger und damit konkurrenzfähiger machen und könnte so die Handelsüberschüsse sogar noch vergrößern.
Ministerpräsident Morihiro Hosokawa erklärte gestern, er wünsche sich die Ausarbeitung eines Pakets von Maßnahmen zum Abbau des Handelsüberschusses mit den USA in Höhe von 50 Milliarden Dollar jährlich bis zu seiner nächsten Begegnung mit US-Präsident Bill Clinton beim Weltwirtschaftsgipfel im Juli. Nach dem Scheitern von Gesprächen zwischen Hosokawa und Clinton am vergangenen Freitag in Washington hatten die USA die Möglichkeit von Strafmaßnahmen angedeutet, aber noch nicht bestätigt.
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